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Fernkälte: Zentrale Hitzereduktion mit Potenzial

Katharina Kühn, 10.08.2024 11:00

OÖ. In Oberösterreich ist die Fernkälte - abgesehen von Linz - noch nicht weit verbreitet. Fernkälte wird als umweltfreundliche Lösung eingestuft, insbesondere wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Die zentralen Anlagen verbrauchen weniger Energie und nutzen teilweise Abwärme.

Beispielfoto (Foto: stock.adobe.com/Plamen)

Die Fernkälte entsteht durch Abkühlung von Wasser in Kältemaschinen. Dieses Kaltwasser wird über ein Rohrleitungsnetz zu den Gebäuden transportiert, dort über die Haustechnikanlage genutzt und anschließend erwärmt zurück zur Kältezentrale geleitet, wo es erneut abgekühlt wird. Dieses geschlossene System greift nicht in die Wasserökologie ein und vermeidet lokale Hitzeinseln, wie sie bei herkömmlichen Klimaanlagen entstehen.

Hohe Energieeffizienz

Fernkälteanlagen sind bis zu 70 Prozent energieeffizienter als dezentrale Systeme. Dies liegt an der Nutzung großer, zentraler Kühlsysteme mit höherer Energieausnutzung. Die Kosten für Fernkälte verhalten sich ähnlich wie bei anderen Kältesystemen, bieten jedoch zusätzliche Vorteile wie geringeren Wartungsaufwand und Umweltfreundlichkeit.

Überlegungen für den Wohnbau

Das Fernkältesystem der Linz AG versorgt vor allem Krankenhäuser, Seniorenheime und Bürokomplexe, wie zum Beispiel das Ordensklinikum Linz-Elisabethinen, das bereits seit 1993 an das Netz angeschlossen ist. Es gibt Überlegungen, die Fernkälte verstärkt im Wohnbau einzusetzen, unterstützt durch neue technologische Entwicklungen wie Kühldecken.

Geringer Wartungsaufwand

Gerfried Berger, Leiter des Bereiches „Fernwärme und Fernkälte“ der Linz AG, betont: „Wir bieten unseren Kunden im Bereich Fernkälte ein „Rundum-Sorglos-Paket“ an. Vor allem der geringe Wartungsaufwand und das umweltfreundliche Prinzip werden von unseren Kunden sehr geschätzt.“

Keine konkreten Ausbaupläne

Derzeit gibt es außerhalb von Linz keine konkreten Pläne für den Ausbau der Fernkälte, wie auch die Energie AG auf Tips Anfrage bestätigt. In der Landeshauptstadt wird derzeit an der Erweiterung des bestehenden Netzes gearbeitet, unter anderem mit einer neuen Zentrale im Kraftwerkspark Linz-Mitte und einem innovativen „Klimatunnel“.

Förderungen durch Bund und Land

Der Bund und das Land Oberösterreich fördern Fernkälteanlagen und -netze im Rahmen der Landesklima- und Energiestrategie. Trotz der aktuell begrenzten Verfügbarkeit außerhalb von Linz bietet die Förderung Potenzial für eine breitere Nutzung in der Zukunft.