Parteien präsentieren ihre Ideen für die Linzer Wirtschaft
LINZ. Am Dienstag haben sowohl die Volkspartei als auch die Linzer Freiheitlichen ein Maßnahmenpaket präsentiert, mit dem sie die Wirtschaft ankurbeln wollen. Am Mittwoch folgte die Linzer SPÖ.
Die Volkspartei machte den Start, Bürgermeisterkandidat Martin Hajart will in puncto Arbeitsplätze vor allem auf Bildung und Künstliche Intelligenz setzen. Hajart meint, man müsse sich das ambitionierte Ziel stecken, Linz zum KI-Hotspot Europas machen.
Für Betriebe und Industrie brauche es schnellere Behördenverfahren, kürzere Bauverfahren und schnelle Genehmigungen, Unterstützung bei der Energiewende und die Erschließung neuer Flächen zur Ansiedelung. Zur Belebung der Innenstadt seien weniger Bürokratie und Erleichterungen nötig. So müsse man die Luftsteuer reduzieren, die Lustbarkeitsabgabe abschaffen, die Einkaufsstraßenbetreuung wieder höher fördern und Straßen- und Nachbarschaftsfeste unterstützen. Als letzten Punkt müsse man die Kultur- und Freizeitwirtschaft ausbauen, etwa die Freizeitangebote an den Donauufern und im Donaupark. In den Stadtteilen brauche es mehr Kulturangebote für Kinder und Jugendliche.
Wirtschaftsbund-Kampagne: Zwei Stunden gratis Parken und gratis Öffis
Der Wirtschaftsbund Linz-Stadt startet mit Unterstützung der Volkspartei eine Kampagne, mit der zwei Stunden gratis Parken und zwei Stunden kostenlose öffentliche Verkehrsmittel für alle Besucher der Linzer Innenstadt gefordert werden. Das Gratis-Öffifahren und -Parken soll zu bestimmten Zeiten, etwa zwischen 12 und 14 Uhr (mit Ausnahme der Tiefgaragen) gelten. Davon erhofft sich der Wirtschaftsbund, Besucher in die Innenstadt zu locken, die dort zu Mittag essen und im Anschluss einkaufen. Durch das temporäre Gratis-Parken würden allerdings eine Million Euro an Einnahmen durch Parkgebühren wegfallen, hinzu kommt eine halbe Million weniger Einnahmen an Öffi-Tickets. Man rechne aber mit Mehreinnahmen abseits dieser zwei Stunden, so Hajart und Wirtschaftsbund-Bezirksobmann Markus Raml.
FPÖ mit 5-Punkte-Plan
FPÖ-Bürgermeisterkandidat Michael Raml präsentierte einen Fünf-Punkte-Plan für die Linzer Wirtschaft. Er fordert billigere Energiepreise, hier sei der Bund gefragt. Zweitens müsse man Parkplätze erhalten, damit die Innenstadt mit Einkaufszentren konkurrieren könne. Drittens will Raml Bürokratie abbauen und Verfahren beschleunigen, hier brauche es mehr Sachbearbeiter im Magistrat für Bau- und Gewerbeverfahren. Als vierten Punkt nennt er die Sanierung von Schulgebäuden, damit werde die Bauwirtschaft gestärkt und eine gute Bildungsinfrastruktur geschaffen. Als letzten Hebel nennt er regionale Ausschreibungskriterien: „Wir brauchen beispielsweise keinen chinesischen Granit auf Linzer Baustellen. Die Stadt muss ihre Ausschreibungskriterien stärker auf regionale Anbieter fokussieren. Ich bin überzeugt, dass es da vergaberechtliche Spielräume gibt, die wir gemeinsam mit Experten finden und nutzen können.“
SPÖ mit 7-Punkte-Plan
SPÖ-Bürgermeisterkandidat Dietmar Prammer präsentierte gemeinsam mit Gemeinderat Thomas Gegenhuber seine Ideen für die Linzer Wirtschaft. So brauche es eine Task-Force zur Sicherung gefährdeter Arbeitsplätze, die akute Krisenfälle frühzeitig identifiziert und Unterstützung leistet. Die Stadt könne hier koordinieren. Zweiter Punkt: Maßnahmen, um Unternehmen in der aktuellen Krise Liquiditätsspielräume zu schaffen, etwa eine temporäre Reduzierung von Gebühren oder eine beschleunigte Bearbeitung von Förderansuchen. Ein konkretes Beispiel wäre die Schaffung eines „One-Stop-Shops“ bei Förderansuchen bzw. Genehmigungen. Drittens: Weiterbildungs-Möglichkeiten sollen in Kooperation mit dem AMS und relevanten Institutionen ausgebaut werden.
Weitere Punkte sind:
- die Schaffung eines „Linzer Innovationsfonds“ zur Förderung von Start-Ups und innovativen Projekten in Zusammenarbeit mit den Linzer Hochschulen und führenden Industrieunternehmen
- die Senkung der Energiepreise und Ausbau erneuerbarer Energien
- die Einbindung von Gleichstellungsaspekten in die Standortstrategie, um Frauen in technischen Berufen zu fördern und eine moderne Arbeitskultur zu etablieren
- die zielgerichtete Unterstützung von Forschungsprojekten zu nachhaltigen Technologien unter anderem durch städtische Zuschüsse und stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Im zweiten Schritt brauche es dann ein Wirtschaftsprogramm. Dieses soll ab dem ersten Quartal 2025 entwickelt werden, gestartet werde mit einer breit angelegten Unternehmer-Befragung in Linz.
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