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voestalpine mit weniger Umsatz und Gewinn, aber „solidem Ergebnis“

Karin Seyringer, 06.08.2025 10:43

LINZ. Der Stahlkonzern voestalpine musste angesichts weiterem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld einen Umsatzrückgang und einen Rückgang beim operativen Gewinn verzeichnen, spricht aber von einem „soliden Ergebnis“. Am Mittwoch wurde das Finanzergebnis des 1. Quartals 2025/26 (1. April bis 30. Juni 2025) veröffentlicht.

  1 / 2   Die weltweit gute Nachfrage im Geschäftsbereich Railway Systems hielt auch im 1. Quartal an. (Foto: voestalpine AG, Quelle: voestalpine.com)

Die Umsatzerlöse sind im Vorjahresvergleich um 5,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro gesunken (erstes Quartal 2024/25: 4,1 Mrd. EUR). Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte 361 Millionen Euro (nach 417 Millionen Euro), der operative Gewinn (EBIT) reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 24,7 Prozent auf 172 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 139 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern lag in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres bei 106 Millionen Euro.

Verschuldung weiter abgebaut

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit verdoppelte sich im Vorjahresvergleich und betrug 444 Millionen Euro. Der Free Cashflow lag trotz rückläufigem Ergebnis bei 188 Millionen Euro.

Die Verschuldung konnte im ersten Quartal weiter abgebaut werden: Die Nettofinanzverschuldung lag per 30. Juni 2025 bei 1,5 Milliarden Euro (30. Juni 2024: 1,75 Milliarden, 31. März 2025 1,7 Milliarden). Das Eigenkapital betrug per 30. Juni 2025 7,5 Milliarden Euro. Damit verbesserte sich die Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital im Jahresvergleich von 23,2 Prozent auf 19,4 Prozent per 30. Juni 2025. Das ist trotz der Investitionen in greentec steel der niedrigste Stand seit dem Geschäftsjahr 2006/07.

Eibensteiner: „In schwierigem Umfeld gut behauptet“

„Die voestalpine konnte sich in diesem schwierigen Umfeld gut behaupten und hat ihre internationale Innovations- und Technologieführerschaft in Bereichen wie etwa Bahninfrastruktur und Lagertechnik weiter ausgebaut. Wir konnten im 1. Quartal einen außergewöhnlich hohen Free Cashflow generieren. Basis dafür ist unser resilientes Geschäftsmodell, weiters trug der starke Fokus auf Working Capital-Maßnahmen zur positiven Cashflow-Entwicklung entscheidend bei“, so Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG, in einer Aussendung zum Finanzergebnis.

Mit 30. Juni 2025 hatte der voestalpine-Konzern weltweit rund 49.600 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente), um 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr (51.400). Dieser Rückgang resultiere im Wesentlichen aus dem Verkauf des Geschäftsbetriebs von Buderus Edelstahl sowie der Reorganisation im Geschäftsbereich Automotive Components.

Ausblick: Wirtschaftliche Unsicherheit und positive Impulse

Beim Ausblick auf das weitere Geschäftsjahr 2025/26 werden durch das angekündigte Infrastrukturprogramm Deutschlands und die Investitionen in die europäische Sicherheitsarchitektur positive Impulse gesehen.

Für Unsicherheit hingegen sorgen die US-Zölle. Zwar gibt es mittlerweile eine grundsätzliche Vereinbarung zwischen USA und EU, die konkrete Ausgestaltung in einzelnen Segmenten, wie etwa Stahl, bleibe bislang jedoch offen, heißt es am Mittwoch.

Stabil – aber auf niedrigem Niveau – erwartet werden die Automobilindustrie, Maschinenbau, Bau und Konsumgüterindustrie. Die Bereiche Eisenbahnsysteme, Luftfahrt und Lagertechnik sollten ihre gute Nachfragedynamik aber weiter fortsetzen, so der Ausblick.

Der Stahlkonzern bleibt weiter bei der im Juni abgegebenen Prognose und erwartet für das gesamte Geschäftsjahr 2025/26 ein EBITDA in einer Bandbreite von 1,40 bis 1,55 Milliarden Euro.


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