Pfotenhilfe zieht Bilanz 2019: das forderndste Jahr seit Bestehen
LOCHEN. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe zieht Bilanz über das bisher forderndste Jahr seit der Gründung 2006. Demnach mussten 2019 doppelt soviele ausgesetzte und entlaufene Tiere aufgenommen werden wie noch im Jahr zuvor.
Über 1.000 Tiere nahm die Pfotenhilfe auf ihrem Tierschutzhof in Lochen im vergangenen Jahr auf. Darunter 230 ausgesetzte oder entlaufene Tiere – doppelt so viele wie 2018, wie die Organisation berichtet. Die meisten davon waren Katzen, vor allem auch Babys, die mit der Flasche aufgezogen werden mussten. Auch 246 Wildtiere, oft Waisenkinder, waren darunter, die versorgt und wieder ausgewildert wurden. Vermittelt werden konnten knapp 400 Hunde, Katzen und andere Kleintiere. 168 Streunerkatzen wurden eingefangen und kastriert.
Viele grausame und herzlose Fälle
„Es waren leider sehr viele unglaublich herzlose und grausame Fälle dabei, wie der kleine Hund Karli, dem Schwanz und Hinterbeine abgehackt wurden, Katerchen Florian, dem die Pfoten mit Zigaretten verbrannt wurden oder Hund Joschi, dem mit einer Eisenstange das Gesicht eingeschlagen und ins Maul geschossen wurde“, zieht Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler traurige Bilanz. Auch im noch jungen Jahr 2020 wurden bereits zwei Kater abgegeben, die lieblos in einem Jutesack am Straßenrand entsorgt wurden.
Hoffnung in neuen Tierschutzminister
Stadler wünscht sich ein ruhigeres und für die Tiere besseres Jahr 2020 und setzt ihre Hoffnung auf den neuen Tierschutzminister Rudi Anschober. „Die missglückte Tierschutznovelle 2017 wurde auch von ÖVP und FPÖ nicht repariert, wodurch sich die Anfragen und Hilferufe bei der Pfotenhilfe und den wenigen und zumeist nur kleinen anderen Tierheimen vervielfacht haben“, bedauert Stadler.
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