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Anzeige wegen Tierquälerei: Mattighofner ließen kranke Katzenbabys im Stich

Ute Schneiderbauer, 28.06.2018 09:59

LOCHEN/MATTIGHOFEN. Eine Katzenmutter trug zwei schwerkranke Katzenbabys auf den Balkon der Nachbarn. Eines der Kleinen verstarb noch an Ort und Stelle, das andere wurde in der Tierklinik Altheim von seinem Leiden erlöst. Da sich die Besitzer nicht um die Tiere kümmerten, waren bereits drei weitere Babys verstorben. Ihnen droht nun eine Anzeige wegen Tierquälerei.

Vier Babys einer Katzenmutter in Mattighofen starben an einer Infektion, das letzte Junge wurde eingeschläfert. Foto: Pfotenhilfe

Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe Lochen hat Anzeige gegen zwei Mattighofner erstattet, die eine Katze samt ihrer kleinen und schwerkranken Babys einfach ihrem Schicksal überlassen hatten. Von dem Fall erfuhr die Pfotenhilfe durch die Nachbarn, da die Katzenmutter zwei noch lebende von ursprünglich fünf Katzenababys auf deren Balkon hinüberschleppte. Offensichtlich war sie auf der verzweifelten Suche nach Hilfe, da die übrigen Kleinen bereits verstorben waren. Von den beiden Tierhaltern sei die Frau nach Deutschland gefahren und der Mann öffne die Türe nicht.

Katzenbabys in Lebensgefahr

Als die Tierretter wenig später in Mattighofen eintrafen, fanden sie die Babys stark unterkühlt, voller Flöhe und mit einer schweren Infektion vor. Eines der beiden Babys lag jedoch schon regungslos auf der Seite. Die Katzenmutter lag daneben und versuchte ihr letztes Baby noch an ihren Zitzen trinken zu lassen.

Letztes Katzenbaby in Tierklinik von Leiden erlöst

Sofort wurden sie in die Tierklinik Altheim gebracht, wo sie spät am Abend vom Notdienst erwartet wurden. Während der Fahrt wurde versucht, der starken Unterkühlung des überlebenden Katzenbabys mit einem Heizgebläse entgegenzuwirken und die Körpertemperatur wieder zu erhöhen. Die diensthabende Tierärztin sah nach kurzer Untersuchung aber keine Überlebenschance mehr für das Junge und schläferte es ein.

Katzenmutter erholt sich bei der Pfotenhilfe

Die ebenfalls verflohte Mutter wurde behandelt und nach der Verabreichung eines Medikaments, das den Milchfluss stoppt, konnte sie kastriert werden. „Ich habe ja schon viel Negatives im Umgang mit Tieren erlebt, aber so viel Gefühlskälte macht mich fassungslos. Allerspätestens nachdem das erste Baby gestorben ist, hätten die Halter erkennen müssen, dass sie die restlichen zum Tierarzt bringen müssen. Stattdessen ins Ausland zu fahren beziehungsweise nicht einmal die Türe zu öffnen, ist wirklich ein starkes Stück“ , sagt die Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler entsetzt. Die Katzenmutter erholt sich in der Pfotenhilfe nun von der Operation.

Anzeige wegen Tierquälerei

Die Pfotenhilfe hat die Halter angezeigt, einerseits wegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und der Kastrationspflicht, andererseits wegen Tierquälerei, wodurch bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe verhängt werden können.


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