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Mauthausen am Jerusalemweg - "Symbol des Friedens und der Wiedergutmachung"

Margarete Frühwirth, 10.08.2016 11:42

MAUTHAUSEN. Am 25. Juli starteten Johannes Aschauer, David Zwilling und Otto Klähr ihre Pilgerreise am österreichischen Teil des Jerusalemweges. Auf dem Weg von Großgmain bis nach Nickelsdorf im Burgenland machte die Gruppe am 1. August auch in Mauthausen Station. 
 

Johannes Aschauer im Interview.
  1 / 4   Johannes Aschauer im Interview.

Die Pilgergruppe um den Arbinger Johannes Aschauer, unterstützt bei ihrem Marsch ein Projekt des Pilgerkollegen David zwilling. Der Abfahrtsweltmeister von 1974 errichtet Leitsternpyramiden, die durch Wanderwege verbunden werden. Ziel der Aktion ist es, Menschen zu gewinnen, „die mit ihrem Herzen sehen wollen und Freiheit, Frieden und Freude für sich, ihre Familie und ihre Umwelt erreichen wollen“. Tips bat Pilger-Pionier Johannes Aschauer zum Gespräch.

Tips: Wofür steht das Projekt „ Jerusalemweg“?

Johannes Aschauer: Die Botschaft des Jerusalemweges sind drei Grundwerte: Friede, Freiheit und Toleranz. Der Jerusalemweg versteht sich als religionen- und völkerverbindender Friedensweg.  Er verbindet 15 Länder und die Kontinente Europa und Asien mit dem Heiligen Land und ist mit etwa 7.500 Kilometer der vielleicht längste Friedensweg. Die Route ist hauptsächlich am Jakobsweg angelegt. Es ist uns sehr wichtig, den Jakobsweg einzubinden als Partner. Wir nutzen die bestehenden Strukturen, gehen aber entgegengesetzt - Richtung Osten. Symbolisch gesehen, der Sonne und dem Leben entgegen. Von Finisterre, dem „Ende der Welt“ im spanischen Galizien, folgt die Fußwallfahrt den Wegen des Apostels Paulus Richtung Jerusalem. Vorbei an Kriegsschauplätzen zwischen Christen und Muslimen und Schlachtfeldern der dritten Kreuzzüge. Das Projekt „Jerusalemweg“ stößt auf großes Interesse -  gerade bei Pilgern, die den Jakobsweg hinter sich gebracht haben. Ich kenne das von mir selbst. Wenn man das Ziel erreicht hat, stellt sich neben der Freude auch eine gewisse Traurigkeit ein. Und die Frage: Was jetzt? Wie geht es weiter? Mit dem Jerusalemweg gibt es jetzt eine logische Fortsetzung für Jakobsweg-Pilger.

Tips: Sie sind heute, sechs Jahre nach ihrer sechsmonatigen Fußwallfahrt wieder am Jerusalemweg unterwegs. Mit welchem Ziel ?

Johannes Aschauer: Mit Davids Projekt „Stern der Liebe“ ergeben sich Synergieeffekte und deshalb unterstützen wir ihn dabei. Ich gehe mit bis Arbing, wo der Weg gegründet wurde und auch mit nach Grein. Mauthausen ist eine ganz besonders wichtige Station. Was auch interessant ist - die israelische Botschafterin wird die Pilgerwanderung ein kurzes Stück begleiten.

Tips: Auf Schritt und Tritt kommen sie mit der Historie in Berührung. Was macht Mauthausen zur wichtigen Station?

Johannes Aschauer: Die Gedenkstätte Konzentrationslager Mauthausen liegt direkt am Weg. Von St. Georgen/Gusen führt der Marsch über den Frankenberg, dann geht“s hinunter in den Wienergraben, hinauf über die Todesstiege. Nach der Gedenkstätte wieder herunter in den Markt.  Das ist für uns eine besonders wichtige Symbolik: eine echte Wegverbindung mit Jerusalem und die Botschaft „Mauthausen am Jerusalemweg“ als Symbol des Friedens und der Wiedergutmachung. Was Religionen und Völker trennt, können wir Menschen in Liebe wieder verbinden.


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