MELK. Dass sich die Melker Sommerspiele in diesem Jahr dem personifizierten Bösen widmen, dürfte bereits weit über die irdischen Grenzen des Bezirkes bekannt sein.
Nachdem Mitte Juni das Theaterstück „Luzifer“ seine Premiere feiern konnte (Tips berichtete), wurde vergangene Woche erstmalig – natürlich thematisch passend – die Musikrevue „Hells Bells. Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ in der Wachauarena, die allein schon wegen ihres pittoreskem Stiftsblickes einen Besuch wert ist, auf die Bühne gebracht. „40 Welthits der Rock- und Popgeschichte, neu gemixt und gewürzt mit deutschsprachigen Songs“ und eine „dynamische, höllisch gute Show“ werden versprochen. Nach der Premiere darf ruhigen Gewissens gesagt werden: Das Versprechen wurde gehalten. Sänger und Band präsentierten gekonnt einen Ohrwurm nach dem anderen und machten das Publikum zu zufriedenen Passagieren ihrer musikalischen und tänzerischen Höllenfahrt. Songs von AC/DC, Udo Jürgens, Bilderbuch, The Beatles und vielen, vielen mehr, die textlichen Interpretationsspielraum für Hölle, Sünde und Leben geben, wurden aufgeboten. Mit stehenden Ovationen wurde für die fast dreistündige Darbietung gedankt. Über den Stiftstürmen hängende Gewitterwolken, Blitze und Wind, taten am Premierenabend das ihrige, um für die gewollte (post)apokalyptische Stimmung zu sorgen. Insbesondere dem spielerischen Charme von Ensemblemitglied Terry Chladt, dem die landläufigen Vorstellungen eines Teufels wie aus dem Gesicht geschnitten scheinen, konnte man sich durch den Musikabend hindurch nur schwer entziehen. Begeisterte Pop-Musikrevue-Geher und alle, die das noch werden wollen, erwartet ein bestimmt mehr als netter Abend.
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