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Einmal Hölle und zurück: Premiere der Sommerspiele Melk

Leserartikel Stefan Hinterdorfer, 26.06.2018 14:54

Melk. In der Wachauarena Melk fand die Premiere der Sommerspiele Melk statt. Tips war dabei und hat sich das Stück „Luzifer“ angesehen.

Foto: Daniela Matejschek
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In einfallslos obszöner Sprache beginnt das Stück an der Bar der Melker Sommerspiele. Die Schauspieler sprechen in Mikrofone, die der Authentizität ihre Lebendigkeit nehmen. Fast bis auf den letzten Platz gefüllt, werden die Zuseher mit flachen Witzen unterhalten, die die fehlende dramatische Tiefe mit Plattitüden zuschütten. Erst SS-Hauptsturmführer Amon Göth, der Schlächter von Plaszow, lässt einem das Lachen im Hals steckenbleiben. Was darauf folgt, ist ein Panoptikum des Bösen. Oder zumindest das, was sich Regisseur Alexander Hauer und Autor Bernhard Aichner unter dem Bösen vorstellen. Demnach hauptsächlich weiße Männer, die sich in den verschiedensten Spielarten des Massenmordes versuchen. Die Statisten im Hintergrund geben dem Stück eine hintergründige Dynamik, die an Elfriede Jelinek erinnert. Ihre ausdrucksstarke Choreographie beeindruckt und gibt dem Stück einen Teil der fehlenden Tiefe zurück. Nach drei Stunden nimmt das Theater ein Ende. Was bleibt ist ein Eindruck, der sich rasch wieder verflüchtigt. Dagegen kann auch Madonna nicht helfen, die beim Ausgang aus den Lautsprechern dröhnt: „I“m down on my knees, I wanna take you there“. Mit ersterem hat sie recht. Das Stück war nett.


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