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Kopftuchverbot: Meinungssuche im Bezirk

Leserartikel Stefan Hinterdorfer, 18.04.2018 08:09

Bezirk Melk. Die Bundesregierung denkt über ein Verbot des Kopftuches an Volksschulen und Kindergärten nach. Tips hat Gemeinde- und Stadtpolitiker aus dem Bezirk Melk befragt, wie sie zu einem möglichen Verbot an Volksschulen stehen.

 Foto:shutterstock
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Seit Anfang April beschäftigt sich die Bundesregierung mit einem Verbot des Tragens von Kopftüchern in Kindergärten und Volksschulen. Tips nahm das zum Anlass und versuchte dazu Menschen zu befragen, die mit Bildungsagenden auf Gemeinde- und Stadtebene betraut sind. Eines vorweg: Erfahrungen mit einem Kopftuchtragenden Volkschulkind machte nur Ulrike Schachner (SPÖ), Stadträtin in Ybbs an der Donau.

Verschiedene Meinungen

Während Gerhard Albrecht (FPÖ), Stadtrat in Pöchlarn und zuständig für Kindergärten und Schulen zugibt: „Dazu habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, deshalb habe ich ad hoc nichts dazu zu sagen“, sieht Franz Hahn (Die Grünen), Gemeinderat aus Dunkelsteinerwald und zuständig für das Schulwesen, die Sache etwas differenzierter. Er möchte das Kopftuch „nicht einzeln betrachten, sondern das Thema im Ganzen“. Er meint, dass damit andere Themen rund um andere religiöse Symbole verflochten seien und er erachte es als nicht notwendig „in persönliche Freiheiten einzugreifen“. Er besteht aber auch darauf, noch darüber nachdenken zu müssen. Praktische Erfahrung mit kopftuchtragenden Kindern im Unterricht hat auf Gemeinde- beziehungsweise Stadtebene nur die bereits erwähnte Ybbser Stadträtin Ulrike Schachner (SPÖ), die unter anderem als Bildungsgemeiderätin fungiert. „Es geht darum, dass Mädchen in der Volksschule kein Kopftuch tragen sollen.“, betont die Politikerin, die auch Lehrerin ist. Einerseits schränke das Kopftuch die Mädchen im Sport- und Schwimmunterricht ein und andererseits bestehe gar keine Notwendigkeit, da sie nach Rücksprache mit einem Islampädagogen in Erfahrung gebracht habe, dass muslimische Volksschulkinder kein Kopftuch tragen müssen. Tips hätte gerne mit einem mit Bildungsagenden betrauten Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft gesprochen, konnte aber bis Redaktionsschluss keine auskunftsbereite Person erreichen. Erreicht werden konnten aber 27 Volksschulen im Bezirk Melk. An keiner finden sich Mädchen, die Kopftuch tragen.


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