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Dürre: Gespräche mit Hagelversicherung

Online Redaktion, 19.09.2018 11:06

BEZIRK MELK. Die Dürreperioden der vergangenen Monate waren nicht nur für Mensch und Tier eine Herausforderung, sondern auch für die Pflanzen. Die Landwirtschaft muss heuer mit einigen Ertragseinbußen rechnen. Bauernbund-Präsident Georg Strasser nahm nun Gespräche mit der Hagelversicherung auf.

  1 / 2   Bauernbundpräsident Georg Strasser (v. l.), Markus Brankl, Franz Jaschke, Berthold Pichler, VP-Bürgermeister Karl Höfer, Helga Pichler, Kammerobmann Johannes Zuser

Die meisten Dürreschäden in Niederösterreich gibt es laut Anton Hieger, Obmann der Bezirksbauernkammer St. Pölten, im Wald- und Weinviertel. Das Getreide habe besonders unter der Hitze im April und im Mai gelitten. Bei der Kartoffel kam es laut einer Mitteilung der Landwirtschaftskammer NÖ aufgrund der Trockenheit zu einem hohen Schädlingsdruck und neuen Krankheiten. Eine Versorgung des heimischen Markts sei aber gewährleistet. „Beim Mais sind heuer 20 bis 30 Prozent weniger Erträge als bei der Normal­ernte zu erwarten“, meint Hieger.

Für braune Felder und Äcker gibt es meist keine Entschädigung von der Versicherung für Landwirte. „Es kann nicht in allen Fällen eine Entschädigung von der Versicherung geben, da bei einem Wetterindexprodukt ausschließlich Niederschlagsdefizite für eine Entschädigung ausschlaggebend sind. Die Niederschlagsdaten werden auf Basis der Messstationen der ZAMG ermittelt. Das bekannte Sonn- und Schattenseiten-Phänomen, sprich auf der Sonnenseite ist das Feld braun und trocken und auf der Schattenseite grün, ergibt vereinzelt ein verzerrtes Bild. Trotzdem werden heuer mehr als 50.000 Feldstücke entschädigt. Eine Dürreindexversicherung kann allerdings immer nur Extremsituationen abdecken“, heißt es in einer Aussendung aus dem Büro des VP-Nationalratsabgeordneten und Bauernbund-Präsidenten Georg Strasser.  Er führe deshalb derzeit Gespräche mit der Hagelversicherung. „Geschädigte Landwirte haben sich bei mir gemeldet und mir ihre Situation erklärt. Teilweise fallen Bäuerinnen und Bauern um viel Geld um, da die Versicherung nicht anschlägt“, erklärt Strasser, der nun gemeinsam mit der Hagelversicherung an einer Weiterentwicklung für 2019 arbeitet. Auch Kammerobmann Johannes Zuser ist um eine Verbesserung der Situation der Bauern bemüht und im Waldviertel unterwegs. „Derzeit ist Johannes Zuser damit beschäftigt, betroffene Betriebe zu informieren und ihre Fälle zusammenzutragen. Er wird an einem Vorschlag arbeiten. Anschließend wird es ein Treffen mit der Hagelversicherung geben, um die Dürreversicherung für Grünland anzupassen, damit in Zukunft die Treffsicherheit der Dürreversicherung noch genauer wird. Die Hagelversicherung ist nach ersten Gesprächen für Vorschläge offen“, so Strasser.


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