Pöggstall. Cornelia Baumgartner agiert seit exakt vier Jahren als Gebietsbäuerin von Pöggstall. Sie zählt Pöggstall zwar erst seit acht Jahren als ihre neue Heimat, ist aber seitdem in Pöggstall nicht mehr wegzudenken.
Cornelia Baumgartner bewirtschaftet mit ihrem Mann einen Schweinezucht- und Christbaumbetrieb in Pöggstall. Seit November 2014 ist sie zudem Gebietsbäuerin des Vereins „Die Bäuerinnen im Gebiet Pöggstall“. Das Gebiet Pöggstall betreut über 500 Mitglieder und umfasst die Gemeinden Weiten, Raxendorf, Pöggstall, Neukirchen, Laimbach und Münichreith. „Vor acht Jahren verschlug mich die Liebe in die malerische Gemeinde Pöggstall. Seitdem habe ich mit meinem Mann Josef und unseren beiden Kindern Caroline (7) und Michael (5) hier mein Glück gefunden und war von Anfang an von der einzigartigen Ursprünglichkeit des südlichen Waldviertels, der wunderbaren Landschaft mit dunkelgrünen Wäldern, bunten Wiesen und Hügeln, beeindruckt. Bei den freundlichen Menschen, die hier zuhause sind, habe ich mich sofort willkommen und wohlgefühlt“, so die engagierte Bäuerin.
„Mehr als nur ein Hobby“
„Die Tätigkeit als Gebietsbäuerin ist für mich mehr als ein Hobby. Es geht um Richtungsentscheidungen und um eine Alternative zur Anonymität, Existenzvernichtung, Wirtschaftskonzentration und enormen kulturellen Verlusten. Je weniger bäuerliche Betriebe, umso höher die Marktmacht einzelner Konzerne in Produktion und Vermarktung und deren Einfluss bis hin zum Ernährungsverhalten, zum Artenschutz und zum Lobbyismus. Ich erhebe meine Stimme, um zum Nachdenken anzuregen, um zum Handeln aufzufordern“, so Baumgartner engagiert.
Bauernsterben ist aktuelles Thema
In den vergangenen 20 Jahren habe sich die Anzahl der Bauernhöfe in Österreich um die Hälfte reduziert. In ihrer Tätigkeit als Gebietsbäuerin hat sie zahlreiche Artikel für Medien verfasst, Veranstaltungen mitorganisiert und abgehalten, um Missstände aufzuzeigen und Lösungswege anzubieten, damit das Bauernsterben gestoppt werden kann. „Wir alle dürfen eines nicht vergessen: Stirbt der Bauer stirbt das Land. Diese alte Weisheit sollten wir uns immer vor Augen halten und entsprechende Taten folgen lassen. Oberstes Ziel der Agrarpolitik muss die regionale Ernährungssouveränität sein, ebenso die Erhaltung unserer vielfältigen Kulturlandschaft, als Grundlage für den Tourismus. Denn nur so bleibt unsere Heimat lebens- und liebenswert“, ist sich die Zweifachmutter sicher.
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