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Stift Melk zahlt die von der Stadtgemeinde geforderten 1,7 Millionen Euro

Margareta Pittl, 30.11.2017 10:23

MELK. Der Stadtgemeinde wurden vom Land Niederösterreich Bedarfszuwendungen in der Höhe von 200.000 Euro gestrichen. Grund dafür sollen die fehlenden Lustbarkeitsabgaben des Stiftes Melk an die Stadtgemeinde sein. Das Stift wehrte sich gegen Vorwürfe der Zahlungssäumigkeit und verwies auf Zusagen der Stadtgemeinde, die Lustbarkeitsabgabe für die Jahre 2014 bis 2016 nicht abführen zu müssen. Nun gab das Stift bekannt, die geforderten Lustbarkeitsabgaben in der Höhe von 1,7 Millionen Euro doch zu bezahlen.

Foto: Stadt Melk / Franz Gleiß
Foto: Stadt Melk / Franz Gleiß

Im Rahmen einer Gemeinderatssitzung Anfang November unterbreitete der Melker Gemeinderat dem Stift einen „Kompromissvorschlag“, der eine Antwort des Stiftes bis zum 4. Dezember verlangte. Diese liegt nun vor. In einem Antwortschreiben gibt das Stift bekannt, die Lustbarkeitsabgabe für die Jahre 2014, 2015 und 2016 – 1,7 Millionen Euro – zu bezahlen. „In der gegebenen Situation, die für uns nicht nachvollziehbaren Aussagen und Pressemeldungen zu beenden, werden wir, obwohl dies nicht der uns bis vor einigen Wochen kommunizierten Vorgehensweise entspricht, innerhalb der dafür maßgeblichen Frist die von der Stadtgemeinde Melk vorgeschriebene Summe der Lustbarkeitsabgabe für 2014 – 2016 mit 1,7 Millionen Euro bezahlen“, schreibt Abt Georg Wilfinger. Da nach seinen Angaben dem Stift bisher zugesagt wurde, die Lustbarkeitsabgaben nicht abführen zu müssen, wurden die Einnahmen aus Eintritten in Restaurierungsprojekte reinvestiert. „Das Stift Melk muss daher die Zahlungen an die Stadtgemeinde durch Kredit finanzieren“, erklärt Wilfinger in dem Schreiben und verweist darauf, dass notwendige Sanierungen des Stiftsgebäudes vorerst nicht mehr finanziert werden können. So sei etwa die Finanzierung der „Generalsanierung der Stiftsbibliothek mit Kosten um 10 Millionen Euro nicht möglich und muss auf Jahre zurückgestellt werden“. „Auch die notwendige Erneuerung der Eindeckung von Stiftskirche und Kuppel sowie die Finanzierung der Sanierung der Altane, die jährlich von 500.000 Menschen passiert wird, ist unter den gegebenen Umständen nicht gewährleistet. Eine Sperre der Altane droht in absehbarer Zeit (...) Der durch eigene Anstrengungen des Stiftes aufgebaute Kulturtourismus in Melk hat bis jetzt die Sanierung und Instandhaltung unseres Weltkulturerbes über Jahrzehnte finanziert und soll nun zum Ausgleich des negativen Gemeindehaushaltes der Stadtgemeinde dienen“, schreibt Wilfinger weiter und hält abschließend fest:“ Für uns, den Konvent und alle mitwirkenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stiftes, stellt die Erhaltung des Stiftsgebäudes keinen Selbstzweck und bloßen Eigennutzen dar, sondern dient in für alle sichtbarer Weise auch der Stadt und dem Land!“

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