Kleine und große Überraschungen im Bezirk Melk: Wo welche Wähler daheim sind
BEZIRK MELK. Tips hat sich die Gemeindeergebnisse angesehen und gibt einen Überblick darüber, wo Grün Auferstehung feiert, wo türkise Hegemonie herrscht, wo rote Gallier kämpfen, wo wider den Skandalen Blau gewählt wird, wo noch ein paar Schwammerl wachsen, wo Pink in Mode ist und wo sich Marx am wohlsten fühlt.
Nicht nur die ÖVP bejubelt das Wahlergebnis, auch die Grünen dürfen feiern. Sie sind zurück im Parlament. Im Bezirk Melk fahren sie ihr bestes Ergebnis in der Bezirkshauptstadt ein. In Melk holen sie 13,4 Prozent (+9,4), ein zweistelliges Ergebnis schaffen die Rückkehrer auch in Emmersdorf (11,6), Kilb (11,5 Prozent) und Mank (10,8).
Türkise Hegemonie
In 38 der 40 Melker Gemeinden holte die ÖVP Platz eins. In 15 Kommunen schafften die Kurz-Anhänger sogar über 50 Prozent. Als tieftürkis zeigten sich Texingtal (63,1), Kirnberg (62,6), St. Oswald (61,7) und Hürm (61,0), dort wurde jeweils die 60-Prozent-Marke geknackt.
Den Skandalen zum Trotz
Der große Verlierer des Wahltages ist nach zahlreichen Skandalen die FPÖ, die im Bezirk Melk 8,8 Prozent einbüßte. In drei Gemeinden hielten die Blauen dennoch bei mehr als 25 Prozent. So etwa in Blindenmarkt, dem Heimatort des erst kürzlich suspendierten FP-Klubobmanns Martin Huber. Dort holte die FPÖ dem Eklat zum Trotz 27,2 Prozent, allerdings mussten die Blauen Platz eins an Türkis abgeben und ein Minus von zwölf Prozent verschmerzen. Auch in Dorfstetten (25,1 Prozent) und Golling (25,8 Prozent) ist die blaue Welt noch halbwegs in Ordnung.
Rote gallische Dörfer
Wenig Freude mit dem Wahlergebnis haben auch die Sozialdemokraten, die in allen Gemeinden mit Ausnahme von Golling Verluste hinzunehmen haben. Viele Gemeinden, die bisher als rot galten, sind nun türkis. So etwa auch Ybbs und Loosdorf. In nur zwei Kommunen konnten die Sozialdemokraten ihre Mehrheit verteidigen: in Golling (43,7) und in Persenbeug-Gottsdorf (35,3).
Pinkes Zelking-Matzleinsdorf
Glücklich mit dem Wahltag sind jedenfalls die Neos, die das beste Ergebnis ihrer Geschichte einfuhren. Auch in den Melker Gemeinden schafften sie fast überall ein leichtes Plus. Besonders pink färbte sich Zelking-Matzleinsdorf. Dort holten die Liberalen neun Prozent. Auch mit den Ergebnissen in Melk (8,4), Kilb (7,7) und Schönbühel-Aggsbach (7,3) dürften die Neos zufrieden sein.
Pilzsaison vorbei
Abschied nehmen heißt es für die Liste Jetzt. Zumindest mehr als zwei Prozent holte Pilz in Pöchlarn (2,6), Maria Taferl (2,2) und Leiben (2,2).
Marx in Weiten
Ihr bestes Ergebnis im Bezirk verzeichnete die KPÖ in Weiten mit 1,3 Prozent. Die Ein-Prozent-Hürde nahmen die Kommunisten auch in Blindenmarkt (1,2), Dunkelsteinerwald (1,2), Klein-Pöchlarn (1,2), Golling (1,0) und Münichreith-Laimbach (1,0).
Die Gemeindeergebnisse im Detail: https://wahl19.bmi.gv.at/315.html
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden