SCHLIERBACH/MOLLN. Das Kunstschmieden ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Familie König und Familie Schmidberger gehen dem altehrwürdigen Handwerk nach und halten damit Traditionen lebendig.
Die richtige Temperatur an der Esse ist – laut Daniel König von der Kunstschmiede und Schlosserei König, die auf dem Weg Richtung Kirchdorf unweit der Bundesstraße 138 gelegen ist –entscheidend für den weiteren Arbeitsverlauf. „Die unterste Grenze der Schmiedetemperatur beträgt 700 Grad Celsius, die oberste Grenze der Schmiedetemperatur liegt bei zirka 1200 Grad Celsius“, erklärt der Kunsthandwerker.
Der Schmied formt sein Werkstück am Amboss anhand der erlernten Schmiedetechniken – am besten mit Einfühlungsvermögen und Erfahrung. Als Schlagwerkzeuge benutzt man Hand- und Zuschlaghämmer. Leichte Schmiedearbeiten werden mit dem Handhammer (bis etwa zwei Kilogramm) ausgeführt. Größere Schlagwirkungen lassen sich mit dem Zuschlaghammer (fünf bis zehn Kilogramm) erzielen. Der Familienbetrieb König wurde 1955 gegründet und wird heute in dritter Generation geführt.
Rüstung und Schwert
Die Schmiede von Johann und Georg Schmidberger in Molln ist für alte Schmiedekunst weithin bekannt. Seit dem 14. Jahrhundet sind in der „Schmiedten bei der Lacken“ schon Hammer und Amboss im Einsatz. Speziell bekannt ist die Mollner Schmiede für ihre mittelalterlichen Produkte wie Rüstungen, Blankwaffen, Schwerter oder Eisentruhen. Seit 2009 ist der bekannteste Kunde wohl die Päpstliche Schweizer Garde.
Worauf es für ihn bei dem alten Kunsthandwerk ankommt, erklärt Johann Schmidberger so: „Als Schmied braucht man jedenfalls handwerkliches Geschick und Genauigkeit bei der Arbeit. Liebe für Details und ein gutes Auge für Formen sind ebenfalls wichtig.“
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