Tränen der Rührung: Kaplan ermöglichte Münzbacher Reisegruppe in Indien Treffen mit Patenkindern

Markus Hochgatterer, 09.02.2019 10:36

MÜNZBACH. Bei einer zwölftägigen Indien-Rundreise lernte eine 20-köpfige Gruppe aus der Pfarre Münzbach kürzlich nicht nur Land und Leute, sondern auch ihre Patenkinder kennen.

1 / 6 Besondere Momente erlebten die Reisenden aus der Pfarre Münzbach beim Treffen mit ihren Patenkindern. Fotos: Privat

Begleitet wurde die Gruppe von Kaplan Paul Arasu Selvanathan aus Perg, der in seiner Heimatgemeinde Narasingapuram im südindischen Bundesstaat Tamilnadu die Hilfsgemeinschaft „Udhayam“ gegründet hat. Dieses tamilische Wort bedeutet Sonnenaufgang – es symbolisiert neue und frische Anfänge und steht auch für Hoffnung und Inspiration. Narasingapuram ist ein Dorf mit 700 Einwohnern, die alle Christen sind und der untersten Stufe der indischen Gesellschaft angehören, die in Indien noch immer diskriminiert werden.

Hilfsprojekt für Waisenkinder

Mit Spenden aus Österreich unterstützt Kaplan Paul Arasu die armen Kinder, die zum Teil Voll- oder Halbwaisen sind. Da die Bewohner von Arasus Heimatdorf ihren Lebensunterhalt weitgehend als Tagelöhner auf den Feldern von Großgrundbesitzern verdienen, ist es ihnen oft nicht möglich, den Kindern eine gute Schulbildung zu bieten.

Paten ermöglichen Schulausbildung

Unterstützung erhalten die Kinder aus den Pfarren Münzbach und Perg, wo derzeit 34 Patenschaften bestehen. Die Paten können mit einem Jahresbetrag von 185 Euro ein bestimmtes Kind über mehrere Jahre persönlich fördern und über Entwicklungsphasen hinweg begleiten.

Besonderer Empfang

Krönender Abschluss dieser Indienreise war am 20. Jänner die Ankunft in Narasingapuram, wo rund 400 Einheimische auf die Gäste aus Österreich gespannt warteten. Ein überaus herzlicher Empfang am Ortseingang überraschte alle Münzbacher Reiseteilnehmer derart, dass so manche Träne der Rührung floss. Besonders ergreifend war die erstmalige Begegnung der Patenkinder mit den österreichischen Pateneltern. Unter musikalischer Begleitung zog eine bunte fröhliche Schar zur Kirche, wo die heilige Messe – auch zum stattfindenden Erntedankfest – mit indischen und deutschen Gebeten und Liedern gefeiert wurde. Große Freude kam nochmals auf, als danach Geschenke in Form von Stoffen zum Nähen von Kleidung für 120 Patenkinder verteilt wurden. Initiator dieser Indienreise und Betreuer der Patenschaften, Leopold Schützeneder aus Münzbach, durfte schließlich das mit Spenden aus Österreich neu erbaute Zentrum für Entwicklung (UCRD) eröffnen.