10 Millionen Euro-Projekt: Investor Franz Greisinger legte erstmals öffentlich Pläne für Kloster-Nachnutzung dar
MÜNZBACH. Dass die Marktgemeinde Münzbach in vielerlei Hinsicht vor wichtigen Zukunftsentscheidungen steht, und der Informationsdurst in der Bevölkerung groß ist, manifestierte sich am gestrigen Mittwoch beim Bürger-Informationsabend.
Bis zum Start der Veranstaltung füllte sich der Turnsaal der Volksschule mit rund 300 interessierten Besucher, die allesamt auf Auskünfte zu den aktuellen Projekten Musikheim-Neubau, Nahversorgung, Ortsdurchfahrt und Nachnutzung des Klosterareals in Erfahrung bringen wollten. Moderator Markus Pöcksteiner aus Sarmingstein ließ sein ganzes Geschick spielen, um das Programm in rund drei Stunden durchzubringen.
Emotionales Auf und Ab
Immer wieder meldeten sich zu den Programmpunkten Anrainer zu Wort und legten ihre teils kontroversiellen Standpunkte dar. Auch beim letzten Punkt der Tagesordnung, Franz Greisingers Präsentation über seine Pläne zur Nachnutzung des ehemaligen Dominikanerklosters.
Investor präferiert „maximale“ Variante
Erstmals trat der Unternehmer vor eine breite Öffentlichkeit und erläuterte seine Visionen im Detail. „Als Bürger und verantwortungsvoller Unternehmer in unserer Marktgemeinde ist es mir ein besonderes Anliegen, die Infrastruktur meines Heimatortes zu unterstützen und das Kloster mittels umfassender Renovierung und großzügigem Ausbau in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Dafür ist die Umsetzung der „maximalen Variante“ wichtig. Für die öffentliche Nutzung im Rahmen von Festen, Hochzeiten, Ausstellungen, Veranstaltungen und Gästezimmer, aber auch als moderne Wohnanlage mit einer Tiefgarage kann das altehrwürdige Dominikanerkloster sinnvoll genutzt werden. Weiters wäre als Pluspunkt für die Bevölkerung eine Spitzen-Gastronomie im überdachten Innenhof des Klosters vorgesehen. Mit dieser Maßnahme würde das Zentrum belebt und das Areal könnte sich in kürze zu einem neuen gesellschaftlichen Zentrum im Ort entwickeln“, erläuterte Greisinger.
Millionen sollen in Kloster sowie auch in die Modernisierung des Firmensitzes fließen
In Hinblick auf die Kosten bringt Greisinger eine Dimension von sieben bis zehn Millionen Euro ins Spiel. Er gehe aber eher von zehn Millionen aus. Sollten die Entscheidung positiv ausfallen, so könne das Großprojekt innerhalb von zwei Jahren abgewickelt werden. Ein Architektenwettbewerb soll demnächst bei der Entscheidungsfindung den Ausschlag geben. „Natürlich sind dabei auch Gemeinde und Pfarre eingebunden“, betont Greisinger seine Gesprächsbereitschaft. Auch in den zuletzt im Jahr 2012 erweiterten Firmensitz will Franz Greisinger in den kommenden Jahren kräftig investieren. „Die Betriebsfläche ist durch die Erweitung auf 32.000 Quadratmeter angewachsen. Nun gilt es diese zu modernisieren und auf den technisch neuesten Stand zu bringen. Stetig steigende Standards, der technische Fortschritt und die Marktsituation erfordern diese Maßnahme. Die Zahl der Arbeitskräfte wird sich ebenfalls in den nächsten Jahren kräftig erhöhen. Zu den aktuell 560 Mitarbeitern könnten bis zu 250 neue dazukommen. Diesen möchte ich unter anderem mit Wohnraumangebot am Klosterareal ermöglichen, sich in Münzbach niederzulassen. Faktum ist, ich muss in Hinblich auf Wohnungen was machen. Schon jetzt sind alle Unterkünfte in meinen Häusern in Münzbach belegt und die Arbeiter sind auf umliegende Gemeinden verteilt. Es wär mir natürlich eine Herzensangelegenheit das Vorhaben mit den Wohnungen, verbunden mit der Belebung des Klosterstandortes, in meiner Heimat Münzbach umzusetzen. Sollt es damit nichts werden, muss ich mich in umliegenden Gemeinden nach Alternativen umsehen, Anfragen diesbezüglich gibt es aus der Nachbarschaft.“ Einwände der Zuhörer kamen unter anderem in Hinblick auf die Verkehrssituation. Der Bereich Marktstraße sei ohnehin schon zu eng, wenn dann auch noch der Verkehr vom und zum Kloster dazukommt, wäre das nicht zumutbar. „Die Greisinger-Arbeiter, die da in die Wohnungen einziehen werden, kommen nur zum Arbeiten nach Münzbach und reisen am Freitag in ihre Heimat zurück. Sie werden den Ort daher keineswegs beleben“, warf ein Zuhörer ein. Für Gesprächsstoff in den kommenden Tagen ist nach dem ersten Bürger-Infoabend auf jeden Fall gesorgt.
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