Wie Qualität und Handwerk aus St. Martin die Design-Welt erobern
NEUFELDEN. Wie man es schaffen kann, von der kleinen Mühlviertler Tischlerei zu einem weltweit gefragten Design-Unternehmen zu wachsen, davon erzählte Martin Steininger von Steininger.Designers beim Unternehmerforum Oberes Mühlviertel in der Firma Biohort in Neufelden.
Ein gespanntes Publikum konnte Biohort-Geschäftsführer Josef Priglinger beim Unternehmerforum begrüßen: „Wir haben hier im Mühlviertel tolle Unternehmen, die wachsen und gedeihen und das Unternehmerforum ist die Gelegenheit zum Gedankenaustausch, aber auch, um junge, erfolgreiche Unternehmer vor den Vorhang zu holen.“
Ein solcher sei Martin Steininger, der seit seiner Studienzeit mit der Firma Biohort verbunden ist. Als er im Jahr 2001 die hauseigene Tischlerei in St. Martin von seinem Vater übernahm, ahnte noch niemand – nicht einmal er selber – wohin die Reise einmal gehen könnte. „Unsere Kunden waren alle so alt wie mein Papa und wir mussten uns neu positionieren“, blickt Steininger zurück. Das gelang im Jahr 2008 erstmals mit einer Design-Küche.
Große Chancen
Diese zog auf einer Messe in Wien viel Aufmerksamkeit auf sich un es folgten Aufträge für weiteres Interieur. Der erste Schritt vom reinen Tischler zum Design-Spezialisten war damit gesetzt.
Den großen Sprung auf die internationale Bühne schafften Steininger.Designers auf der größten internationalen Möbelmesse der Welt in Mailand. „Blauäugig fuhren wir da hin, so nach dem Motto: Jetzt sind wir da, wann können wir aufbauen?“ Um gleich einen Dämpfer zu bekommen, denn die Warteliste, um überhaupt auf der Messe ausstellen zu dürfen, war lang, sechs Jahre Wartezeit müsse man da schon mindestens einkalkulieren, lautete die Antwort des Veranstalters. Um eine Erfahrung reicher, fuhr Steininger wieder heim ins Mühlviertel. „Aber am nächsten Tag läutete das Telefon und die Messeveranstalter meinten, man habe sich das Portfolio angesehen und wir seien genau das, was man noch suche.“ Kurz und gut: Die Mailänder Möbelmesse brachte enormes Feedback, auch in den Medien.
Von St. Martin nach Moskau
Weil Steiningers Produkte über den Handel kaum verkäuflich waren, wählte man einen ungewöhnlichen Weg: Das St. Martiner Unternehmen betreibt mittlerweile vier weitere Standorte in Linz, Wien, Hamburg und London. In Moskau wird derzeit am Aufbau gearbeitet.
Der Standort in St. Martin sei aber als „Hauptquartier“ genau richtig, ist Steininger überzeugt: „Wir sind wahnsinnig froh über die tollen Handwerker und Fachkräfte hier. In St. Martin fügen wir die Einzelteile, die wir aufgrund der Fülle an verarbeiteten Materialien bei verschiedensten Lieferanten anfertigen lassen, zusammen und geben unseren Produkten den letzten Schliff.“
Der Fokus auf die handwerkliche Fertigung sei es auch, was die vielfach preisgekrönten Steininger-Produkte so einzigartig macht.
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