Anrainer-Sorge um neuen Funkmasten in Neuhofen
NEUHOFEN AN DER KREMS. Ein neuer Funkmasten soll bald am Spessart-Berg in Neuhofen aufgestellt werden. Die Anrainer, darunter viele Familien, steigen deshalb nun auf die Barrikaden und starteten eine Unterschriftenaktion gegen das Projekt.
von ELISABETH ZEILINGER
„Nur dank eines Zufalls wurde vor ein paar Wochen bekannt, dass das Land Oberösterreich jetzt doch einen TETRA-Sendemasten im Wald hinter der Diskothek Spessart zu bauen beabsichtigt“, informiert Johann Fleischer, Anrainer und Mitglied der Familienintiative, die gegen das Projekt ankämpft. Bereits 2016 hat es eine Unterschriftenaktion gegen den vom Land OÖ geplanten Funkmasten in Neuhofen gegeben. Eine Prüfung ergab damals, dass auch ein Standort bei einem Kreisverkehr in Piberbach möglich sei. Die Anrainer fürchten langzeitige Gesundheitsschäden durch die Strahlung, da ein TETRA-Funkmasten permanent sendet und noch keine Langzeitstudien dazu existieren: „Um die Gesundheit unserer Kinder zu schützen kommt nur ein siedlungsferner Alternativstandort in Frage“, heißt es in einem offiziellen Schreiben der Initiative.
Land OÖ: „Unterversorgung in und um Neuhofen“
Dass nun doch der Standort Neuhofen bevorzugt wird, begründet das Land OÖ folgendermaßen: „Die funktechnische Vermessung lieferte als Ergebnis eine Unterversorgung in und um Neuhofen, wodurch ein Funkstandort in diesem Bereich erforderlich ist. Im Wesentlichen gibt es ein sehr eingeschränktes Gebiet, welches für die Errichtung einer Sendeanlage in Frage kommt, um die Funkversorgung für die örtlichen Einsatzkräfte sicherstellen zu können. Eine Realisierung am Alternativ-Standort in Piberbach war nicht möglich, da hier letztendlich keine Einigung erzielt werden konnte. Sämtliche weitere vorgeschlagene Standorte wurden von der Funknetzplanung beim BMI geprüft, beheben aber nicht das Problem der Unterversorgung.“
Digitalfunk wird ausgebaut
Hintergrund ist die Digitalisierung des behördlichen Blaulichtfunkes (Rettung, Polizei, Feuerwehr etc.) in ganz Österreich. Allein im Bezirk Linz-Land werden acht Funkmasten benötigt. Neben den Standorten Ansfelden, Eggendorf, Hargelsberg, Hörsching, St. Florian und Wilhering soll auch einer in Neuhofen entstehen. Dieser müsste die Gemeinden Neuhofen, Kematen und Teile St. Mariens abdecken. Der Masten selber hätte eine Höhe von 30 Meter und sendet mit einer Frequenz von 400 MHz im Umkreis von rund 15 Kilometer.
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