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Laabental Pass Neustift-Innermanzing: „Wir wollen der Figur des Krampus das schlechte Image nehmen“

Michaela Aichinger, 24.11.2018 09:00

NEUSTIFT-INNERMANZING. Er ist ein Highlight im Veranstaltungskalender: der Krampuslauf auf dem Dorfplatz. Gestaltet wird dieser von der Laabental Pass. Tips sprach mit Schriftführer Hans Hofmann über ein wiederbelebtes Brauchtum.

Foto: Brigitte Müller
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„Wir sind eine kleine Gruppe, die 2007 beschlossen hat, unter einem eigenen Namen und eigenem Logo als Pass aufzutreten. Pass bezeichnet die Gruppe aus Nikolaus, Krampus und anderen Begleitern“, erklärt Hofmann. Organisiert ist die Laabental Pass nicht als eigenständiger Verein, sondern als „Ableger“ des heimischen Fußballvereines, des FC Neustift-Innermanzing.

Brauchtum wiederbeleben

Ziel der Pass ist es, das Brauchtum des Krampuslaufes, den Nikolausbrauch und die Hausbesuche in der Gegend wiederzubeleben und der Bevölkerung zugänglich zu machen. „Leider ist von diesem wunderschönen Brauch schon sehr viel in Vergessenheit geraten. Wir wollen auch versuchen, der Figur des Krampus das schlechte Image und den Schrecken zu nehmen und es so weit schaffen, dass diese Figur und der Brauch von der Bevölkerung wieder angenommen werden. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die mit dem Tragen einer Maske einhergeht. Auch den Nimbus des Kinderschrecks, des brutalen Schlägers und so weiter wollen wir dem Krampus nehmen“, unterstreicht Hofmann.

Die Pass kommt gut an

In Neustift Innermanzing habe man das schon gut geschafft: die Bevölkerung schätzt Hofmann zufolge „ihre“ Krampusse und freue sich jedes Jahr auf den Heim-Krampuslauf, den die Laabental Pass jedes Jahr veranstaltet. „Unsere Gruppe besteht aus 14 Krampussen, einigen Kinderkrampussen, einem Nikolaus und  Helfern“, berichtet Hofmann.

Einige Mitglieder der Laabental Pass haben sich schon lange mit dem Thema „Krampus“ beschäftigt. „Viele von uns haben sich in ihrer Kindheit am Krampustag eine Gummimaske übergestülpt und sind dann mit vollen Hosen auf die Straße hinaus und durch den Ort gezogen in der Hoffnung, auf keine „echten“ Krampusse zu treffen“, erinnert sich Hofmann. Im Laufe des Erwachsenwerdens seien andere Sachen wichtiger geworden und der Krampus(brauch) in Vergessenheit geraten.

„Angenehmen Schauer wieder erleben“

„Erst vor einigen Jahren erinnerten sich einige von uns an die unbeschwerte Zeit zurück und wollten diesen angenehmen Schauer wieder erleben. Die alten Masken wurden hervorgekramt oder neu gekauft, Schafsfelle umgehängt, Ruten gebunden und man ging wieder in einer kleinen Gruppe auf die Straße. Die Passanten waren erfreut über unseren „Lauf“ und so kam dann der Gedanke auf, einen größer angelegten Krampuslauf zu veranstalten“, blickt Hofmann auf die Anfänge der Pass zurück.

Hunderte Besucher

2009 wurde Hofmann zufolge der erste richtig große Lauf vor Publikum abgehalten, der bei der Bevölkerung sehr gut ankam. „2010 hatten wir bei unserem Lauf, dem größten bis dahin, an die 700 Besucher; der Hauptplatz in unserem kleinen Ort platzte aus allen Nähten. Seitdem veranstalten wir jedes Jahr unseren Lauf, der ein Highlight im Jahreskalender der Gemeinde ist. Wir freuen uns auch immer wieder über Gastgruppen, die bei uns mitmachen; hier haben sich schon einige schöne Freundschaften mit anderen Gruppen ergeben“, betont Hofmann.

Keine entarteten Masken

Bei ihrer Ausrüstung achten die Mitglieder der Pass darauf, dass sie keine entarteten Masken verwenden. „Bei uns hat jeder aktive Krampusläufer oder ein Neumitglied die Freiheit, sein Kostüm nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten, wobei es jedoch bis zu einem gewissen Grad zum Rest der Gruppe passen muss. Bevor sich jemand eine neue oder gebrauchte Maske anschafft, wird dies meist in der Gruppe besprochen“, erklärt Hofmann. Es gibt also keine einheitlichen Masken bei der Laabental Pass. „Das wollen wir bewusst vermeiden; jeder soll seinen Krampus so verwirklichen, wie er ihn sich vorstellt“, so Hofmann.

Krampuslauf

Samstag, 1. Dezember, 18 Uhr

Dorfplatz Neustift Innermanzing


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