Freiwillige setzen 4500 Zirbenbäume am Krippenstein-Plateau
OBERTRAUN. Zwölf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer arbeiteten im Zuge des Bergwaldprojekts eine Woche lang am Krippenstein. Sie pflanzen 4500 Jungzirben und tragen damit nachhaltig zum regionalen Natur- und Quellwasserschutz und zur Almpflege bei.
Freiwillige aller Alters- und Berufsgruppen „werkten“ eine Woche lang im Bereich der Gjaidalm. Das Bergwaldprojekt läuft in Österreich seit 2001. Der österreichische Alpenverein kooperiert dabei mit der Lawinen- und Wildbachverbauung sowie mit Almgenossenschaften. Freiwillige Helfer können auch ohne Vereinsmitgliedschaft bei den Projekten mitarbeiten, es sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Projektleiterin Susanne Förtsch und Gruppenleiterin Britta Grünberg sorgen für den reibungslosen Ablauf. Zwei Mitarbeiter der Wildbachverbauung unterstützen das Team mit Fachwissen. Klaus Reingruber ist der ursprüngliche Initiator dieser Zusammenarbeit aus Alpenverein und Wildbachverbauung.
Zirben als Trinkwasser-Filter
Knapp eine Woche lang setzten die hochalpinen Hobbygärtner vorgezogene vierjährige Zirbenbäumchen in das humusarme Karstgebiet des Dachsteinplateaus. Das wertvolle Holz wurde einst von den Salinen gerodet, um die Salzpfannen zu beheizen. Die Beteiligten des Bergwaldprojektes am Krippenstein wollen das Hochplateau wieder aufforsten. „Wir möchten dadurch den Wasserfluss ins Tal verlangsamen. Die Wurzeln der Nadelbäume filtern das Trinkwasser für Hallstatt und Obertraun besser als die der Latschen. Wir bewahren damit die Wasserqualität“, so Susanne Förtsch. Gleichzeitig pflegen die Ehrenamtlichen Almwiesen. Sie schwenden Latschen und stechen die Wurzeln einer hochgiftigen Pflanze namens Weißer Germer aus. Dadurch bewahren sie die Qualität und den Ertrag der hochalpinen Weiden.
Ein Problem bleibt allerdings: Da die Milch- und Almwirtschaft immer unrentabler wird, befinden sich auf der Gjaidalm heuer nur fünf Rinder. Die Alm hätte Platz für 70 Stück. „Wir geben trotzdem nicht auf und sind mit viel Spaß und Überzeugung dabei. Wir können im Ehrenamt vieles gemeinsam schaffen, deshalb freuen wir uns immer über Unterstützung“, so Förtsch. Auch Helfende vom Bergwaldprojekt Dachstein finden, dass das Ehrenamt unterschätzt wird. Laut Alpenverein leisteten seit dem Beginn des österreichweiten Projektes 2900 Unterstützende rund 93.000 Arbeitsstunden im Bergwald und bei der Almverbesserung.
Am dritten Arbeitstag überzeugten sich schließlich auch Umwelt-Landesrat Rudi Anschober und die oberösterreichischen Grünen vom Elan der Ehrenamtlichen. Es sei beachtlich, was die Helfer und Helferinnen nur gegen Kost und Logis zum Wohl der Natur und der darin lebenden Menschen leisten, zeigte sich Anschober beeindruckt.
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