Finanzielle Freiheit: Wie Frugalisten für die vorzeitige Pension sparen

Verena Beneder, LL.B. Gastautor Verena Beneder, LL.B., 19.04.2023 08:35 Uhr

Es klingt wie ein Traum: Kein stressiger Job, der den Alltag bestimmt, stattdessen Freizeit im Überfluss für die Dinge, die man wirklich tun möchte. Wofür die meisten rund 40 Jahre arbeiten gehen müssen, sparen sogenannte Frugalisten den Großteil ihrer Einnahmen. Denn ihr Ziel ist die finanzielle Freiheit, ohne auf die staatliche Pension mit 60 oder 65 warten zu müssen.

Der Frugalismus ist eine Lebensform aus den USA, die sich in der Wirtschaftskrise 2008 entwickelt hat. Das Wort „frugal“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „sparsam“. Genau darum geht es beim Frugalismus. Hierbei hält man seine Ausgaben niedrig, um möglichst viel Geld zu sparen. Die Ersparnisse werden anschließend meist an der Börse oder in Immobilien investiert. Damit erhoffen sich Frugalisten später Einnahmen, ohne aktiv dafür arbeiten gehen zu müssen. Das langfristige Ziel ist es, mit regelmäßigen Investitionen ein passives Einkommen aufzubauen, um früher in Pension gehen zu können.

Sparsam leben

Der erste Schritt zum Frugalismus ist die Führung eines Haushaltsbuchs. Hierbei werden alle Einnahmen und Ausgaben notiert, um die Finanzen genau im Blick zu behalten. Dadurch erkennt man schnell, wo sich unnötige Ausgaben reduzieren lassen, um mehr Geld zu sparen. Die meisten Frugalisten haben niedrige Fixkosten. Sie leben in kleineren Wohnungen, verzichten auf ein Auto und kaufen viele Dinge gebraucht. 

Minimalismus als Lebensstil

Minimalismus ist ein wichtiger Bestandteil des Frugalismus. Frugalisten verzichten bewusst auf Konsum und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Beim Minimalismus geht es darum, nur das zu besitzen, was man wirklich braucht. Damit reduziert man nicht nur den Konsum, sondern auch den Stress und schafft zusätzlich Freiräume für die wichtigen Dinge im Leben.

Investieren für die finanzielle Freiheit

Sparen und Investieren sind die Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit. Frugalisten investieren rund 70 Prozent ihres Einkommens in Aktien, Fonds oder Immobilien und bauen sich damit ein Vermögen auf. Frugalisten setzen dabei nicht alles auf eine Karte: mit einer klugen Anlagestrategie und einer breiten Streuung versuchen sie das Risiko möglichst gering zu halten.

Die richtige Balance zwischen Sparen und Genießen

Das Konzept des Frugalismus bringt viele positive Aspekte mit sich. Es ist sinnvoll, sich bereits in jungen Jahren ein finanzielles Polster aufzubauen und für die Zukunft zu sparen. Aber auch beim Sparen sollte man nicht übertreiben. Eine Balance ist wichtig, daher sollte man sich auch hin und wieder etwas gönnen und das Leben genießen. Denn letztendlich geht es beim Frugalismus darum, glücklich zu sein und sich ein Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.

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