SANKT MAREIN. Medienberichten zufolge kam es am Mittwoch gegen 17 Uhr in der Gemeinde St. Marein bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung zum Murenabgang. Ausgelöst durch den anhaltenden Starkregen der letzten Tage, lösten sich etwa 60 Kubikmeter Erde und begruben zwei Kinder unter sich. Während eines der Kinder nur noch tot geborgen werden konnte, erlitt das zweite Kind leichte Verletzungen.
Eine Frau war mit ihren zwei Kindern und zwei weiteren Kindern auf einem Spaziergang in einem Waldstück bei Siegensdorfberg unterwegs, als der Erdrutsch passierte. Die Erdmasse verschüttete zwei Kinder, während die Frau und die beiden anderen Kinder körperlich unversehrt blieb. Die feuchten Bodenverhältnisse durch den anhaltenden Regen hatten den Hang instabil gemacht.
Rettungskräfte im Großeinsatz
Unmittelbar nach dem Murenabgang wurden umfangreiche Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Insgesamt rund 160 Einsatzkräfte von neun steirischen Feuerwehren, unterstützt durch eine Feuerwehrdrohne, mehrere Rettungshubschrauber und Suchhunde, waren im Einsatz. Die Rettungskräfte gruben mit Händen und Schaufeln, um die verschütteten Kinder zu bergen. Ein fünfjähriges Kind konnte nach etwa einer Stunde nur noch tot geborgen werden. Ein weiteres Kind wurde mit leichten Verletzungen in die Kinderklinik nach Graz geflogen, während die beiden anderen Kinder unverletzt blieben.
Betroffenheit und Unterstützung vor Ort
Der Unfallort befand sich in unmittelbarer Nähe zum Elternhaus von zwei der beteiligten Kinder. Kriseninterventionsteams des Landes und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die betroffenen Angehörigen und die Einsatzkräfte zu betreuen. Die emotionale Belastung für alle Beteiligten war enorm. Noch am Abend versammelten sich einige der Rettungskräfte im Feuerwehrhaus Petersdorf II zu einer Andacht für das verstorbene Kind.
Schwere Unwetterschäden in der Region
Die Unwetter der letzten Tage haben in der Steiermark und in angrenzenden Regionen erhebliche Schäden verursacht. Besonders betroffen waren neben St. Marein bei Graz auch Deutschfeistritz sowie die Gebiete um Lafnitz und Pinkafeld im steirisch-burgenländischen Grenzgebiet. Viele Orte wurden von Sturzfluten und Murenabgängen heimgesucht. Es kam teilweise zu schweren Verwüstungen. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange und werden durch den weiterhin anhaltenden Regen erschwert. Auch das Bundesheer ist im Einsatz, um die betroffene Bevölkerung zu unterstützen.
Katastrophenschutz warnt
Der steirische Katastrophenschutz warnt weiterhin vor der Gefahr von Hangrutschungen, da der Boden in vielen Regionen durch den starken Regen noch instabil ist. Bewohner in betroffenen Gebieten sollten besonders wachsam sein und auf Anzeichen von Erdrutschgefahr achten.
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