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So schützt man sich gegen finanzielles Risiko durch Hochwasser und anderen Unwetterkatastrophen

Tips Logo Thomas Leitner, 13.08.2024 10:10

ÖSTERREICH. Extremwetterereignisse bringen viele Haushalte in finanzielle Schieflage, da sie nicht ausreichend versichert sind. Dahinter stecken oft niedrige Deckungssummen, kein abgeschlossener „erweiterter Schutz“ oder das Wohnen in Hochrisikozonen. Das Tarifvergleichsportal „durchblicker“ rät angesichts der vielen Unterschiede zur Überprüfung der Polizze - und gegebenenfalls zum Anbieterwechsel. 

Hochwasserkatastrophen wurden in den letzten Jahren mehr (Foto: stock.adobe.com/Christian)
Hochwasserkatastrophen wurden in den letzten Jahren mehr (Foto: stock.adobe.com/Christian)

Der diesjährige Sommer ist von extremen Wetterereignissen geprägt, darunter heftige Gewitter mit Starkregen, die teilweise Überschwemmungen oder sogar Muren ausgelöst haben. Viele Haushalte in ganz Österreich sind stark davon betroffen und kämpfen mit erheblichen finanziellen Folgen.

In Österreich sind die Menschen jedoch bei Unwetterschäden oft unzureichend versichert. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Produkte von 16 Versicherungsanbietern, durchgeführt von „durchblicker“, Österreichs größtem Tarifvergleichsportal. Doch worauf sollte man bei der Haushalts- und Eigenheimversicherung achten? Ist es überhaupt möglich, sich ausreichend zu schützen? Und welche Kosten sind damit verbunden?

Beim Schutz von Haushalt oder Gebäude vor extremen Wetterereignissen ist es wichtig zu wissen, dass zwischen „nicht außergewöhnlichen Naturgefahren“ – wie Sturm, Hagel oder Erdrutsch – und „außergewöhnlichen Naturkatastrophen“ – wie Hochwasser, Überschwemmungen, Muren oder Lawinen – unterschieden wird. Erstere sind in der Eigenheim- oder Haushaltsversicherung meist standardmäßig enthalten. Bei außergewöhnlichen Naturkatastrophen sieht es anders aus: Der Versicherungsschutz ist hier nicht bei allen Policen Standard, und wenn doch, dann oft nur in der Basisversion. Unter bestimmten Voraussetzungen kann dieser Schutz jedoch erweitert und die Versicherungssumme entsprechend erhöht werden.

Laut der Analyse von durchblicker ist das Interesse an einer Erweiterung des Versicherungsschutzes jedoch gering – nur jeder vierte Eigenheimbesitzer entscheidet sich dafür. Dabei gibt es signifikante Unterschiede bei den Deckungssummen: Während der Basisschutz bei Standardverträgen zwischen 3.000 und 10.000 Euro liegt, bieten erweiterte Policen deutlich höhere Entschädigungsgrenzen, im Durchschnitt zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Einige wenige Anbieter ermöglichen sogar noch höhere Versicherungssummen.

Hochrisikozonen und Kündigung im Schadensfall

Problematisch wird es auch, wenn man in einer der drei Risikozonen nach HORA lebt. Das Risiko für Hochwassergefährdung ist in drei Kategorien gestaffelt und gibt die Wahrscheinlichkeit an, von einem Hochwasser betroffen zu sein: HQ30, HQ100 und HQ300. 

Wer bereits einmal einen Schaden erlitten hat, hat es beim Versichern doppelt schwierig: Die Versicherung kann den Versicherten nach einem Schadensfall den Vertrag kündigen, eine Weitervermittlung an eine neue Versicherung kann dann schwierig sein. Auch wenn die Versicherung nach einem Schadenfall nicht kündigt - es ist damit zu rechnen, dass die Prämie steigt oder der Selbstbehalt angehoben wird. Beim Neuabschluss gelten zudem meist Wartefristen für den Baustein „außergewöhnliche Naturereignisse“.

 Große Prämien- und Deckungsunterschiede

Die Prämien für Haushalts- und Eigenheimversicherungen variieren stark je nach Bausteinen, Deckungssumme und Risikozone. So liegen die Prämien für Haushalte in einer nicht-hochwassergefährdeten Wohnung im steirischen Deutschfeistritz zwischen 72 und 233 Euro (Standard-Schutz) bzw. zwischen 102 und 256 Euro (erweiterter Schutz). In einer Wohnung im selben Ort, aber in der Risikozone HQ30, gibt es nur mehr einen Anbieter, der außergewöhnliche Naturereignisse mit erweiterten Schutz versichert (102 Euro). Ähnlich ist es bei der Eigenheimversicherung: In Deutschfeistritz werden für das Eigenheim beispielhaft zwischen 570 und 1.091 Euro (Standard-Schutz) bzw. 860 bis 1.510 Euro (erweiterter Schutz) fällig. In der Risikozone HQ30 ist der erweiterte Schutz erst gar nicht abschließbar.

„Generell raten wir allen Wohnungs- und Hausbesitzern, genau zu evaluieren, ob der Basisschutz ausreicht, oder der erweiterte Schutz Sinn macht. Wer Preise vergleicht und auch für einem Anbieterwechsel offen ist, zahlt mitunter nur minimal mehr dafür. Um Verbrauchern bestmöglich vor Unterversicherung zu schützen, zeigen wir in unserem Vergleichsrechner für Haushalts- oder Eigenheimversicherungen bereits automatisch nur mehr die Angebote mit Basis-Deckung bei Naturkatastrophen an“, sagt Martin Spona, CEO von durchblicker.


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