Cold Case nach 46 Jahren gelöst: Schädel einer jungen Frau (17) identifiziert
ILLINOIS. Ein Schädel, der 1978 bei Renovierungsarbeiten in einer Hauswand in Batavia, Illinois, entdeckt wurde, konnte dank moderner DNA-Technologie einer jungen Frau aus dem 19. Jahrhundert zugeordnet werden.
Die Identität der Verstorbenen wurde nun aufgedeckt – es handelt sich um Esther Granger, die 1866 im Alter von 17 Jahren nach Komplikationen bei der Geburt starb. Der mysteriöse Schädel wurde 1978 von einem Hausbesitzer in Batavia, einer westlich von Chicago gelegenen Stadt, entdeckt, als er Wände in seinem Zuhause öffnete. Der Mann kontaktierte die Polizei, und erste Untersuchungen ergaben, dass der Schädel zu einer jungen Frau gehörte, die vor 1900 gelebt hatte. Doch ohne weiterführende DNA-Technologie blieb die Identität der Frau unbekannt, und der Schädel wurde im Depot-Museum von Batavia aufbewahrt, wo er für fast fünf Jahrzehnte verblieb. Erst bei Aufräumarbeiten im Jahr 2021 stießen die Museumsmitarbeiter erneut auf die Überreste und widmeten sich wieder dem Cold Case.
Durchbruch dank DNA-Technologie
Durch den technologischen Fortschritt in der forensischen DNA-Analyse konnte das Gerichtsmedizinische Büro von Kane County den Fall wieder aufnehmen. Mit moderner forensischer Genealogie – einer Kombination aus DNA-Analyse und Ahnenforschung – gelang es, ein genetisches Profil zu erstellen und eine Verbindung zu Grangers lebenden Nachfahren herzustellen. Die Ermittler stießen auf den Ururenkel von Esther Granger. Der pensionierte Polizeisergeant aus Portland, Oregon, reichte eine DNA-Probe ein, die die entscheidende Übereinstimmung lieferte und die Identität seiner Ururgroßmutter bestätigte.
Das Leben und Schicksal der jungen Esther Granger
Berichten zufolge wurde Esther Granger im Oktober 1848 in Indiana geboren und heiratete im Alter von 16 Jahren. 1866, mit nur 17 Jahren, brachte sie ihre erste Tochter zur Welt und verstarb kurz darauf an den Folgen der Geburt. Ihr Körper wurde in Merrillville, Indiana, beigesetzt, doch mehr als ein Jahrhundert später tauchte ihr Schädel plötzlich 80 Meilen weiter westlich in einer Hauswand auf. Ein Gerichtsmediziner erklärte, dass der Schädel höchstwahrscheinlich das Werk von Grabräubern ist, die im 19. Jahrhundert die sterblichen Überreste von Verstorbenen stahlen und sie häufig für medizinische Studienzwecke verkauften. Die sterblichen Überreste von Esther Granger wurden schließlich auf dem Friedhof von West Batavia beigesetzt, wo ihr Name nun in Erinnerung an ihr Schicksal eingraviert ist.