Blinddarmentzündung von vier Ärzten übersehen: Mädchen (11) stirbt
NORFOLK. Eine elfjährige Schülerin starb im Jahr 2021 aufgrund einer Blinddarmentzündung, die von mehreren Ärzten nicht rechtzeitig erkannt wurde.
Berichten zufolge entwickelte das Mädchen aus Großbritannien im April 2021 typische, jedoch schwer zu deutende Krankheitssymptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung. Diese Anzeichen passten nicht zu der klassischen Darstellung einer Blinddarmentzündung. Zunächst führte die Mutter des Mädchens ein Telefongespräch mit dem Hausarzt, der die Beschwerden als Virusinfektion deutete und allgemeine Empfehlungen gab. Nachdem sich der Zustand jedoch verschlimmerte, suchte die Familie erneut ärztliche Hilfe. Ein anderer Hausarzt überwies das Mädchen daraufhin mit Verdacht auf Blinddarmentzündung ins Krankenhaus.
Ärzte erkannten Ernst der Lage nicht
Im Krankenhaus wurde das Mädchen von drei weiteren Ärzten untersucht, die ebenfalls keine klare Diagnose stellen konnten. Die Entzündung des Blinddarms blieb weiterhin unentdeckt, obwohl der Zustand des Mädchens sich zunehmend verschlechterte. Erst nach der Anweisung eines Facharztes wurde ein Ultraschall durchgeführt, der die bereits geplatzte Blinddarmentzündung aufdeckte. Zu diesem Zeitpunkt war der Blinddarm des Mädchens schon seit etwa zwei Wochen entzündet, dies führte zu schwerwiegenden Komplikationen.
Schwere Komplikationen nach der Operation
Nach der Diagnose wurde das Mädchen in eine Spezialklinik verlegt, wo der entzündete Blinddarm operativ entfernt wurde. Die Operation verlief zwar erfolgreich, doch es kam zu einem belastenden und komplizierten postoperativen Verlauf. Trotz weiterer medizinischer Eingriffe verschlechterte sich der Zustand der Schülerin, was letztlich zu einem Multiorganversagen führte. Wenige Wochen nach der Operation verstarb sie im Krankenhaus.
Gerichtsmediziner zieht tragisches Fazit
Nach Abschluss des Falls verfasste der leitende Gerichtsmediziner einen Bericht, der die versäumten Chancen zur frühzeitigen Diagnose der Blinddarmentzündung des Mädchens detailliert darlegte. Er bemängelte ein unzureichendes Wissen und Bewusstsein über atypische Formen der Blinddarmentzündung und betonte, dass eine rechtzeitigere Diagnose den Verlauf möglicherweise hätte positiv beeinflussen können.