Wiener Würstelstände gehören nun zum UNESCO Kulturerbe
WIEN. Der Wiener Würstelstand – eine Institution, die seit Generationen zum Stadtbild gehört – ist offiziell als Kulturerbe anerkannt. Die UNESCO hat die Bedeutung dieser traditionsreichen Garküchen gewürdigt und sie in ihre Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Wurzeln des Wiener Würstelstandes reichen zurück bis in die k.u.k. Monarchie. Damals versorgten fahrbare Garküchen die arbeitende Bevölkerung mit einfachen und schnellen Mahlzeiten. Was als praktische Lösung begann, entwickelte sich zu einer unverwechselbaren Tradition, die sich über die Jahrzehnte hinweg gehalten hat. Heute findet man die Würstelstände an fast jeder Ecke Wiens – von der geschäftigen Innenstadt bis hin zu versteckten Plätzen in den Vororten.
Kulturerbe mit sozialem Mehrwert
„Dass die UNESCO nun den Wiener Würstelstand als Kulturerbe auszeichnet, ist eine schöne Bestätigung der Arbeit unserer Standler und mehr als verdient“, erklärt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Die Würstelstände sind längst nicht nur Anlaufstelle für hungrige Nachtschwärmer und schnelle Mittagspausen. Sie sind Treffpunkte für Jung und Alt, für Einheimische und Touristen – Orte des Austauschs und der Zusammenkunft.
Zwischen Tradition und Innovation
Während Klassiker wie die „Eitrige“ (Käsekrainer) oder der scharfe Bosna unverzichtbar bleiben, setzen viele Standbetreiber auf Innovation. Vegane Würstel, internationale Spezialitäten und nachhaltige Verpackungslösungen finden zunehmend ihren Weg in die Menüs. Diese Weiterentwicklung zeigt, dass die Würstelstände nicht nur Tradition bewahren, sondern auch den Zeitgeist treffen.
Symbol für Wiener Lebensgefühl
Wie die Heurigen und Kaffeehäuser sind die Würstelstände ein Symbol für das Wiener Lebensgefühl. Sie verkörpern die Mischung aus Genuss, Gemütlichkeit und einem Hauch von Pragmatismus. Dass diese Institution nun den Status eines Kulturerbes erreicht hat, unterstreicht ihre Bedeutung für die kulturelle Identität Wiens.
Die Anerkennung der UNESCO ist nicht nur ein Lob für die Standbetreiber, die mit Leidenschaft und Kreativität ihre kleinen Küchen betreiben. Sie ist auch ein Signal an die Wiener, diese Tradition zu schätzen und zu bewahren. Denn eines steht fest: Ohne den Würstelstand wäre Wien ein kleines Stück weniger „Wien“.
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