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Erdbeben in der Ägäis: Seismologe warnt vor Vulkanausbruch – Israel rüstet sich gegen Tsunami-Gefahr

Tips Logo Thomas Leitner, 08.02.2025 09:02

SANTORIN/GRIECHENLAND. Die Erdbebenserie in der Ägäis sorgt für wachsende Unruhe. Experten warnen vor einem möglichen Vulkanausbruch, während Israel bereits Schutzmaßnahmen gegen einen Tsunami einleitet.

Insel Santorin (Foto: stock.adobe.com/Henry Czauderna)
Insel Santorin (Foto: stock.adobe.com/Henry Czauderna)

Seit mehr als zwei Wochen bebt die Erde in der Ägäis. In der Nacht auf den 7. Februar verzeichneten Seismologen erneut zahlreiche Erdstöße, das stärkste mit einer Magnitude von 5,2. Die Beben waren nicht nur auf den griechischen Inseln, sondern auch in Athen spürbar. Die anhaltende seismische Aktivität lässt die Sorgen in der Region wachsen: Droht ein größerer Vulkanausbruch oder sogar ein Tsunami?

Experten uneins über Ursachen der Erdbeben

Besonders im Fokus stehen die aktiven Vulkane Santorini und Kolumbos. Laut dem türkischen Seismologen Ovgyun Ahmet Ercan steigen Magmaströme in rund 26 Kilometern Tiefe auf und verursachen dabei Spannungen, die Mikro-Erdbeben auslösen. „Diese Magmabewegungen können das Gleichgewicht in der Region empfindlich stören“, erklärt er gegenüber ATN1. Andere Wissenschaftler führen die Erdbeben jedoch auf die Verschiebung tektonischer Platten zurück.

Während einige befürchten, dass ein starkes Beben oder ein Vulkanausbruch riesige Flutwellen auslösen könnte, hält Ercan das Risiko eines zerstörerischen Tsunamis für gering. Dennoch wird die Lage in der Region aufmerksam beobachtet, denn ein Vulkanausbruch könnte eine große Gefahr darstellen – nicht nur durch Lava, sondern vor allem durch toxische Aschewolken mit Temperaturen von bis zu 2000 Grad Celsius.

Israel bereitet sich auf das Worst-Case-Szenario vor

Während die Expertenmeinungen über die tatsächliche Bedrohung auseinandergehen, trifft Israel bereits Vorsichtsmaßnahmen. Der Nationale Sicherheitsrat Israels hat eine Dringlichkeitssitzung einberufen, um die Vorbereitungen auf einen möglichen Tsunami zu verstärken.

Beverly Goodman von der Universität Haifa betont, dass Israel schon jetzt gut gerüstet sei: „Wir sind Teil eines regionalen Tsunami-Warnsystems und haben entlang der Küste Sensoren installiert.“ Zudem verfügen Städte wie Haifa über Evakuierungspläne mit klaren Notfallrouten.

Ob es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch oder Tsunami kommt, bleibt ungewiss. Doch die Erdbebenserie zeigt eindrucksvoll, wie fragil das Gleichgewicht in der Ägäis ist – und dass Naturkatastrophen jederzeit zur realen Bedrohung werden können.


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