Pluto: Historische Entdeckung vor 95 Jahren – Vom Planeten zum Zwergplaneten
Heute vor genau 95 Jahren, am 18. Februar 1930, wurde Pluto entdeckt. Einst galt er als neunter Planet unseres Sonnensystems – heute zählt er nur noch als Zwergplanet. Doch für Astronomen und Hobby-Sterngucker bleibt er ein faszinierendes Objekt am Nachthimmel.
Am 18. Februar 1930 wurde Pluto von Clyde Tombaugh am Lowell-Observatorium in den USA entdeckt. Wissenschaftler vermuteten schon länger, dass ein weiterer Himmelskörper die Bahn von Neptun beeinflusst. Nach systematischen Himmelsaufnahmen wurde Pluto schließlich gefunden. Seinen Namen erhielt er von einer elfjährigen Schülerin – nach dem römischen Gott der Unterwelt.
Daten und Fakten zu Pluto
Pluto ist mit einem Durchmesser von nur etwa 2.300 Kilometern kleiner als der Mond und bewegt sich auf einer stark elliptischen Bahn. Seine Distanz zur Sonne beträgt zwischen 4,3 und 7,5 Milliarden Kilometer. Dadurch erscheint er von der Erde aus extrem winzig – sein scheinbarer Durchmesser beträgt nur 0,1 Bogensekunden. Zum Vergleich: Der kleinste reguläre Planet, Neptun, erscheint 23-mal größer.
Mit bloßem Auge ist Pluto nicht sichtbar. Selbst leistungsstarke Amateurteleskope mit mindestens 30 Zentimetern Öffnung zeigen ihn nur als schwachen Lichtpunkt. Sein Mond Charon, der fast die Hälfte seiner Größe erreicht, bleibt für Hobby-Astronomen unsichtbar.
Eine Umlaufbahn voller Rätsel
Pluto benötigt 248 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen. Dadurch verändert sich seine Position am Nachthimmel nur langsam. Aktuell ist er im Sternbild Steinbock zu finden, wo er Jahr für Jahr zur gleichen Zeit beobachtet werden kann. Seine Opposition, der beste Zeitpunkt zur Beobachtung, fällt in den kommenden Jahren jeweils auf Ende Juli bis Anfang August.
Vom Planeten zum Zwergplaneten
Bis in die 1990er-Jahre galt Pluto als eigenständiger Planet. Doch neue Entdeckungen im sogenannten Kuipergürtel – einer Region mit zahlreichen eisigen Objekten jenseits des Neptuns – brachten seinen Status ins Wanken. Schließlich wurde 2006 festgelegt, dass ein Planet drei Kriterien erfüllen muss: Er muss sich um die Sonne drehen, eine nahezu runde Form besitzen und seine Bahn von anderen Objekten freigeräumt haben. Letzteres trifft auf Pluto nicht zu – er teilt seine Bahn mit vielen anderen Objekten.
Neben Pluto, welcher der größte der Zwergplaneten ist, zählen auch Eris und Ceres zu diesen. Astronomen gehen jedoch davon aus, dass es noch viele weitere gibt.
Extrembedingungen auf Pluto
Pluto ist eine eisige Welt mit Temperaturen von bis zu -240 Grad Celsius. Seine dünne Atmosphäre besteht aus Stickstoff, Methan und Kohlenmonoxid – sie gefriert zeitweise und fällt als Schnee auf die Oberfläche zurück. Die Sonde „New Horizons“ lieferte 2015 erstmals hochauflösende Bilder von Pluto, die eine überraschend aktive Oberfläche mit Gletschern und Gebirgen zeigten.
Trotz des Verlustes des Planetenstatus bleibt Pluto ein faszinierendes Himmelsobjekt – und vielleicht gibt es irgendwann eine neue Definition, die ihn zurück in den Kreis der Planeten holt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden