Kleinstes Skigebiet der Welt eröffnete in der Schweiz
SANKT GALLEN. In St. Gallen wurde am 1. Februar 2025 das wohl kleinste Skigebiet der Welt eröffnet. Im Garten eines Wohnhauses spannt sich ein alter Bügellift über eine nur 20 Meter lange Abfahrt – offiziell eine schwarze Piste. Trotz fehlenden Schnees kamen rund 200 Besucher, um das ungewöhnliche Kunstprojekt zu bestaunen.
Vier Künstler haben das Gebäude in eine improvisierte Bergstation verwandelt, die neben dem Skilift auch eine Airbnb-Unterkunft und einen Souvenirladen umfasst. Das Projekt verbindet Nostalgie mit einem kritischen Blick auf den Klimawandel und stellt die Frage, wie sich der Wintersport in den kommenden Jahren verändern wird.
Medienrummel um das ungewöhnliche Projekt
Die Idee eines urbanen Skigebiets mit nur 0,02 Kilometern Piste weckte bereits im Vorfeld großes Interesse. Die Initiative spielt bewusst mit alpinen Traditionen. Der Bügellift, der hier genutzt wird, war einst in einem Skigebiet bei Gais in Betrieb, bevor er aufgrund mangelnder Schneesicherheit abgebaut wurde. Nun erlebt er in St. Gallen für zwei Monate ein zweites Leben – als Kunstwerk und als Erinnerung an eine zunehmend verschwindende Wintersportkultur.
Kritik an der finanziellen Förderung
Das Projekt wurde durch verschiedene Gelder finanziert, darunter ein bewilligter Beitrag von 45'000 Franken aus dem Lotteriefonds. Dies sorgte für politischen Streit: Kritiker argumentierten, dass keine öffentlichen Gelder in ein Projekt fließen sollten, das von Klimaschützern initiiert wurde und die Zukunft des Skitourismus infrage stellt. Nach einer Intervention im Kantonsrat wurde die bereits zugesagte Förderung zurückgezogen. Um die Finanzierungslücke zu schließen, starteten die Initiatoren ein Crowdfunding. Kurz vor der Eröffnung kam die benötigte Summe zusammen, sodass das Projekt wie geplant umgesetzt werden konnte. Das Mini-Skigebiet bleibt bis zum 29. März geöffnet. Danach endet die Aktion, und das Gebäude wird im Laufe des Jahres abgerissen, um einem Neubau Platz machen.