Wanderer finden Goldschatz im Wert von über 300.000 Euro
Verena Beneder, LL.B.,
26.05.2025 11:07
DVŮR KRÁLOVÉ. Zwei Wanderer fanden Anfang Februar einen wertvollen Schatz. Tief im Boden am Hang des Zvičina-Hügels wurden insgesamt sieben Kilogramm Gold – in Form von 598 Münzen und zahlreichen Schmuckstücken entdeckt.
Der geschätzte Wert liegt bei über 300.000 Euro. Berichten zufolge wurde der Fund dem Museum für Ostböhmen in Hradec Králové übergeben und sorgt seitdem für großes Aufsehen.
Ein Schatz aus mehreren Ländern Europas
Die Münzen stammen überwiegend aus Frankreich, Österreich-Ungarn, Belgien und dem Osmanischen Reich. Auffällig ist, dass Münzen aus Deutschland oder der Tschechoslowakei völlig fehlen. Die Prägungen reichen von 1808 bis 1915, einige Exemplare wurden sogar erst in den 1920er und 1930er Jahren nachgestempelt. Neben den Münzen befanden sich auch goldene Armbänder, Tabakdosen, eine Puderdose, ein Kamm und eine feine Drahttasche in den zwei Behältern.
Spuren in eine unruhige Zeit
Die genaue Herkunft und der Grund für das Versteck des Schatzes bleiben bislang ungeklärt. Historiker vermuten Zusammenhänge mit den politischen Umbrüchen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg – etwa der Vertreibung tschechischer Bürger 1938 oder dem Abzug deutscher Bewohner 1945. Auch die kommunistische Währungsreform der 1950er Jahre könnte eine Rolle gespielt haben.
Fund landet im Museum
Zwar beläuft sich der Materialwert des Schatzes auf über 300.000 Euro, doch sein historischer Wert ist kaum zu beziffern. Nach Abschluss der Untersuchungen soll der Fund dauerhaft im Museum in Hradec Králové ausgestellt werden.
Wichtiges Handelszentrum
Die ostböhmische Stadt Dvůr Králové nad Labem, etwa 130 Kilometer nordöstlich von Prag gelegen, war Dvůr Králové schon im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum. Die umliegenden Wälder und Hügel verbergen zahlreiche Spuren der Vergangenheit – und offenbar auch den ein oder anderen Schatz.
