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Apokalypse an der Adria: Kroatiens Küste lodert in Flammen

Tips Logo Thomas Leitner, 21.06.2025 23:51

KROATIEN. Feuerhölle an der Adria: Verheerende Brände südlich von Split zerstören Häuser, bedrohen Dörfer und zwingen Urlauber zur Flucht – die Lage bleibt weiterhin angespannt.  

Kroatiens Küste steht in Flammen (Foto: Ivo Cagalj / Eyevine/picturedesk.com)
Kroatiens Küste steht in Flammen (Foto: Ivo Cagalj / Eyevine/picturedesk.com)

Eine der schlimmsten Brandkatastrophen der vergangenen Jahre hält derzeit die Adriaküste Kroatiens in Atem. Südlich von Split wüten seit dem frühen Samstagmorgen verheerende Wald- und Vegetationsbrände, die sich in rasantem Tempo durch trockene Pinienwälder und Siedlungen fressen. Besonders betroffen sind die Orte Pisak, Marušići und Mimice.

Ein Albtraum für Bewohner und Urlauber

Über 200 Feuerwehrleute kämpfen gemeinsam mit Löschflugzeugen und Hubschraubern gegen die Flammenfront an. Starke Windböen und eine extreme Trockenheit machen den Einsatz zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Die Küstenstraße D8 musste vorübergehend gesperrt werden, zahlreiche Urlauber wurden aus Hotels und Privatunterkünften evakuiert. Die kroatische Wasserpolizei brachte Menschen mit Booten in Sicherheit.

In Marušići, einem kleinen Küstenort mit rund 200 Einwohnern, blieb kaum Zeit zur Reaktion. Urlauber und Einheimische mussten ihre Häuser fluchtartig verlassen. Eine Familie aus Schweden berichtete, dass sie nur noch in den Wagen steigen und losfahren konnten – ohne zu wissen, ob ihr Urlaubsdomizil noch steht.

Flammen zerstören Häuser und Hoffnung

Bis zu 20 Gebäude sind dem Feuer bereits zum Opfer gefallen, ebenso zahlreiche Autos und Boote. Die Feuerwehr spricht von rund 300 Hektar verwüsteter Fläche. Rauchschwaden lagen am gesamten Wochenende über der Region, der Himmel färbte sich grau bis schwarz. Die Szenen erinnern mehr an einen Katastrophenfilm als an die sonst so idyllische Adriaküste.

Verdacht auf Brandstiftung

Besonders erschütternd: Die Behörden prüfen aktuell, ob Brandstiftung vorliegt. Es gebe Hinweise darauf, dass mehrere Brände nahezu gleichzeitig an verschiedenen Stellen ausgebrochen seien. In sozialen Medien kursieren Fotos mutmaßlicher Zündmittel. Die Ermittlungen laufen.

Lage weiter angespannt

Am Samstagabend gelang es den Einsatzkräften, erste Brandherde unter Kontrolle zu bringen. Dennoch warnen Feuerwehr und Zivilschutz, dass neue Winde jederzeit zu Rückschlägen führen könnten. Die Nacht sei entscheidend, hieß es aus dem Krisenstab.


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