Parkplatz per Klick: Wie Innsbrucks Supermarktflächen den nächtlichen Parknotstand lösen
TIROL. Schluss mit Parkplatzfrust: In Innsbruck können Anwohner ab sofort per App Supermarktparkplätze mieten – eine smarte Lösung gegen Parkdruck und CO₂-Ausstoß.
Ein Feierabend ohne Nervenkrieg? Für viele Innsbrucker war das bisher undenkbar. Besonders in Stadtteilen wie Pradl, Wilten oder rund um die Altstadt gleicht die Parkplatzsuche nach Sonnenuntergang einem täglichen Geduldsspiel – während Supermarktparkplätze direkt um die Ecke leer und ungenutzt bleiben. Genau hier setzt ein neues Konzept an, das Stadtleben, Technik und Nachhaltigkeit miteinander verbindet.
Die digitale Parkplattform Wemolo bringt mit einem innovativen Sharing-Modell frischen Wind in die urbane Mobilität – und vor allem: freie Flächen zurück in den Alltag. Ab sofort können Innsbrucker Bürger freie Stellplätze regionaler Supermärkte bequem per Web-App mieten – stundenweise, tageweise oder im Monatsabo ab 50 Euro. Die Lösung: einfach, günstig und ohne Schranken oder Apps.
Digital. Flexibel. Alltagstauglich.
Das Prinzip ist bestechend simpel: Unter go.wemolo.com/parking-innsbruck finden Nutzer sofort verfügbare Stellflächen in ihrer Nähe. Bezahlt wird direkt über das Smartphone oder den Computer – ohne App-Installation. Einmal registriert, erkennt das KI-gesteuerte Kamerasystem das Fahrzeug automatisch bei Ein- und Ausfahrt.
Die Tarife liegen mit 50 bis 80 Euro im Monat weit unter dem Innsbrucker Durchschnitt für Tiefgaragenplätze – und auch Kurzzeitlösungen sind möglich. Damit schafft Wemolo eine neue Form der urbanen Mobilität: flexibel wie das Leben selbst.
Acht Stadtteile profitieren bereits
Bereits acht Supermarktstandorte machen mit – und das verteilt über fast alle Stadtteile. Besonders in dicht bebauten Zonen sorgt die neue Lösung für echte Entlastung. „Wir nutzen bestehende Flächen besser und entlasten gleichzeitig den Verkehr“, sagt Mitgründer Bastian Pieper. „Eine klassische Win-win-Situation.“
Denn der Effekt ist messbar: Rund 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs in europäischen Städten besteht aus Parkplatzsuchverkehr. Und der verursacht – laut Studien – bis zu 1,3 Kilogramm CO₂ pro Stunde. Ein ungenutztes Potenzial, das Wemolo nun in moderne Stadtentwicklung übersetzt.
Weniger Stress. Mehr Sicherheit.
Neben Zeit und Umwelt spart das Konzept auch Nerven. Wer einen fixen Parkplatz hat, fährt entspannter – und sicherer. Denn laut Unfallforschung sind rund 20 Prozent der innerstädtischen Unfälle mit Personenschaden direkt oder indirekt auf Parkmanöver zurückzuführen. Besonders betroffen: Fußgänger und Radfahrer.
Weniger Suchverkehr bedeutet also nicht nur mehr Komfort für Autofahrer, sondern auch mehr Sicherheit für alle anderen Verkehrsteilnehmer – etwa durch weniger sogenannte „Dooring“-Unfälle.
Zahlen, die überzeugen
Die Fakten sprechen für sich: In Innsbruck gibt es knapp 10.000 markierte Anwohnerparkplätze, aber über 13.000 ausgestellte Anwohnerparkkarten. Eine Diskrepanz, die sich vor allem in den Altbauvierteln täglich bemerkbar macht. Durchschnittlich 7 Minuten Parksuchzeit pro Tag summieren sich im Jahr auf rund 42 Stunden – eine komplette Arbeitswoche, verbracht im Kreis.
Stadt der Zukunft – schon heute
Mit der Öffnung der Supermarktparkplätze geht Innsbruck einen wichtigen Schritt in Richtung Smart City. Statt neue Flächen zu versiegeln, werden bestehende Parkplätze effizienter genutzt – und das mit einem System, das für jeden zugänglich ist. Kein Download, keine Bürokratie – nur ein paar Klicks.
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