Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Nach Mega-Beben im Pazifik: Tsunami-Wellen treffen erste Küsten

Tips Logo Thomas Leitner, 30.07.2025 07:24

RUSSLAND. Ein Erdbeben der Stärke 8,8 erschüttert Russlands Ostküste. Erste Tsunami-Wellen treffen Japan und die Kurilen. Millionen Menschen fliehen – der ganze Pazifik in Alarmbereitschaft.  

Überschwemmungen nach ersten Tsunami -Wellen ausgelöst durch ein Erdbeben. (Foto: HANDOUT / AFP / picturedesk.com)

Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 8,8 erschütterte am 30. Juli 2025 die Gewässer vor der Ostküste Russlands – nahe der Stadt Petropavlovsk‑Kamchatsky (rund 126 Kilometer entfernt). Das stärkste Beben in der Region seit 1952 löste unmittelbar einen Tsunami aus, dessen erste verheerende Wellen innerhalb weniger Minuten russische Küstenorte erreichten. 

Flutwelle überrollt Sewero‑Kurilsk: Evakuierung unter dramatischem Zeitdruck

Die erste Tsunami‑Welle traf Sewero‑Kurilsk auf den Kurilen mit verheerender Kraft – Gebäudeschäden und Überflutungen wurden gemeldet, die Bewohner flohen in Panik, hunderte Personen wurden evakuiert und der Notstand ausgerufen. Augenzeugen berichteteten von Wellen bis zu 3 bis 4 Metern Höhe, die Küstenbereiche verwüsteten.

Japan trifft die Tsunami‑Welle: 60 Zentimeter und Evakuierungsalarm

Japan registrierte drei Tsunami‑Wellen entlang seiner Nordküste. Die höchste erreichte eine Höhe von etwa 60 Zentimeter, doch Behörden warnten vor weiteren, potenziell stärkeren Wellen – bis zu 3 Meter sind möglich. Fast 2 Millionen Menschen wurden entlang von Hokkaido bis zur Ostküste zur Evakuierung aufgerufen. Auch Arbeiter am Fukushima‑Kernkraftwerk wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht – mit Erleichterung: kein Zwischenfall gemeldet.

Tsunami‑Alarm für den gesamten Pazifik: Hawaii, USA und Lateinamerika in Alarmbereitschaft

Tsunami‑Warnungen erstrecken sich nicht nur über Japan. Hawaii, Alaska, die US‑Westküste und British Columbia wurden vorsorglich evakuiert oder unter Wachsamkeit gestellt. Hawaii warnte vor möglichen Wellen bis zu 1,8 Meter (6 ft), mit der Bitte, Strände zu meiden und in höhere Lagen zu gehen. Auch Neuseeland, Mexiko, Peru und Ecuador reagierten mit Warnungen. In Peru werden Wellen von bis zu 3 Metern erwartet, während Mexiko massenhafte Mobilisierungen entlang der gesamten Pazifikküste durchführt.

Vergleich mit Katastrophen der Vergangenheit

Gemessen an Intensität und Auswirkungen reiht sich das Beben zu den stärksten seit der historischen Severo‑Kurilsk‑Katastrophe von 1952 (Magnitude 9.0) ein. Der 2011er Tōhoku‑Beben in Japan (Magnitude 9.0–9.1) galt bisher als größter Horror in der Region – auch damals traf der Tsunami weite Küstenszonen, richtete tonnenweise Zerstörung an und forderte tausende Tote.

Bislang meldet der aktuelle Vorfall glücklicherweise nur leichte Verletzungen und materielle Schäden – aber die Gefahr weiterer, möglicherweise gefährlicher Wellen bleibt akut. Japanische seismologische Behörden warnen vor Nachbeben, manche bereits mit Magnitude 6,9, und betonen: Die Gefahr ist noch nicht vorbei.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden