Biko Botowamungu ist tot: Österreichs letzter Olympiaboxer mit 68 Jahren verstorben

Biko Botowamungu, besser bekannt als „Dr. Biko“, ist tot. Der ehemalige Schwergewichtsboxer starb am 24. August in Wien im Alter von 68 Jahren an Nierenversagen und einer Lungenembolie. Der gebürtige Kongolese war 1988 in Seoul der bislang letzte Boxer, der Österreich bei Olympischen Spielen vertrat.

Sein sportlicher Werdegang begann zunächst als Ringer und Wrestler am Wiener Heumarkt, ehe er vom Boxtrainer Josef Kovarik entdeckt wurde. Mit einer Größe von 1,90 Metern und weit über 100 Kilogramm Kampfgewicht avancierte Botowamungu in den 1980er-Jahren zum dominierenden Schwergewichtler Österreichs. Mehrfacher Staatsmeistertitel im Schwer- und Superschwergewicht machten ihn zur festen Größe im heimischen Boxsport. Sein größter Auftritt, das Olympia-Duell 1988 gegen US-Favorit Riddick Bowe, endete zwar mit einer Niederlage, doch Botowamungu schrieb damit Sportgeschichte.

Auch nach dem Ende seiner Profikarriere 2004 blieb „Dr. Biko“ präsent. Er arbeitete als Sicherheitsfachmann für die UNO in Wien, engagierte sich als Baptistenprediger und wurde 2013 durch seinen humorvollen Auftritt bei „Dancing Stars“ zum Publikumsliebling. Sein „Bikoshake“ machte ihn weit über die Boxszene hinaus bekannt.

Im Jahr 2024 wurde publik, dass er an Demenz erkrankt war. Nun ist das Leben des charismatischen Sportlers, Predigers und Entertainers zu Ende gegangen. Botowamungu war zweimal verheiratet, hinterlässt sieben Kinder und mehrere Enkel. Österreich verliert mit ihm nicht nur den letzten Olympiaboxer, sondern auch eine Persönlichkeit, die Sport, Spiritualität und Lebensfreude auf einzigartige Weise verbunden hat.