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Steirische Apfelernte 2025: Spitzenqualität trotz harter Zeiten für Obstbauern

Tips Logo Thomas Leitner, 29.08.2025 10:01

STEIERMARK. In der Steiermark läuft die Apfelernte auf Hochtouren: 142.000 Tonnen werden erwartet, die Qualität ist heuer auf Spitzenniveau. Doch die Obstbauern kämpfen mit massiven Herausforderungen.

Erntezeit in der Steiermark: Ein knackiger Apfel direkt vom Baum (Foto: stock.adobe/Aron M - Austria)

In den steirischen Obstgärten herrscht Hochbetrieb: Seit 20. August werden die Sorten Gala und Sweetango geerntet, insgesamt erwartet man rund 142.000 Tonnen Äpfel. Nach den massiven Ernteausfällen des Vorjahres ist das ein Aufatmen – die Qualität ist heuer dank vieler Sonnenstunden hervorragend: intensives Aroma, kräftige Farben und beste Haltbarkeit.

Doch die Freude wird getrübt. Klimawandel, steigende Kosten und neue Schädlinge setzen den Bauern massiv zu. Innerhalb von zehn Jahren ist die Anbaufläche um 1.500 Hektar geschrumpft, jeder fünfte Betrieb musste schließen. „Viele mussten von der Substanz leben, Investitionen verschieben oder ganz aufgeben“, betont Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein.

Bauern fordern Maßnahmenpaket

Damit es wieder bergauf geht, fordern die Bauern ein Maßnahmenpaket: Investitionshilfen für Frostschutz und Bewässerung, leistbare Frostversicherungen, ein besseres Pflanzenschutzmittelangebot sowie Entlastungen bei den hohen Lohnnebenkosten. „Sonst verlieren wir langfristig einen Kernbereich unserer Landwirtschaft“, warnt Obstbauverbands-Obmann Manfred Kohlfürst.

Viele Betriebe reagieren bereits mit Innovation: Sie setzen auf neue Sorten wie Kanzi oder Evelina, investieren in Frostberegnung und Diversifizierung durch Most, Säfte oder Direktvermarktung. Familie Reiter aus Gleisdorf etwa baut neben Äpfeln auch Birnen, Pfirsiche und Holunder an und hat in Wasserspeicherbecken für Frostschutz investiert, um ihren Hof für die nächste Generation abzusichern.

Die Steiermark bleibt trotz aller Probleme das Herz des österreichischen Apfelanbaus: 900 Produzenten kultivieren auf 4.750 Hektar, sichern 3.000 Arbeitsplätze und versorgen Österreich mit kurzen Transportwegen – ein klarer Vorteil gegenüber Importware aus Übersee.


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