Kind zu spät abgeholt: Eltern zahlen bis zu 100 Euro Strafe
DEUTSCHLAND. In Deutschland wird Pünktlichkeit großgeschrieben – das gilt auch für Eltern, die ihre Kinder von Schule oder Kita abholen. Wer zu spät kommt, riskiert Zusatzkosten.
In Bayern können Strafen von bis zu 100 Euro pro angefangener Stunde fällig werden. Die Regelung soll dafür sorgen, dass Betreuungszeiten eingehalten werden und das Personal nicht unbegrenzt Überstunden leisten muss.
Klare Regeln für die Abholung
Viele Einrichtungen arbeiten mit festen Abholzeiten. Werden diese überschritten, folgt zunächst eine Verwarnung. Bei wiederholter Verspätung greifen gestaffelte Gebühren. In Köln kostet eine halbe Stunde etwa 20 Euro, in Ludwigsburg 30 Euro. Besonders streng zeigt sich München: Dort können Eltern bis zu 100 Euro pro Stunde zahlen, wenn sie ihre Kinder nicht rechtzeitig abholen.
Schutz für Lehrer und Erzieher
Die Maßnahmen gibt es nicht ohne Grund. Kinder, die nach Unterricht oder Betreuungsende unbeaufsichtigt bleiben, müssen weiter betreut werden. Für Lehrer und Erzieher bedeutet das zusätzliche Arbeit außerhalb ihrer eigentlichen Dienstzeit. Strafen sollen eine klare Grenze ziehen und sicherstellen, dass der geregelte Tagesablauf nicht dauerhaft gestört wird.
Europäischer Vergleich
Andere Länder gehen entspannter mit dem Thema um. In Großbritannien verlangen einige Schulen ebenfalls Gebühren, diese bewegen sich aber meist bei fünf Pfund pro halber Stunde. In Österreich gibt es kaum Strafen für verspätetes Abholen; Konsequenzen drohen Eltern in der Regel nur, wenn sie die Schulpflicht verletzen.
Fazit
Hohe Strafen für kleine Verspätungen – in Bayern und anderen Regionen Deutschlands zeigt sich, dass Pünktlichkeit keine reine Tugend ist, sondern handfeste Folgen hat. Wer sein Kind zu spät abholt, muss mit deutlichen Kosten rechnen. Damit soll die Verantwortung der Eltern betont und das Betreuungspersonal entlastet werden.