Fahrverbot und höhere Tankpreise: Italien verschärft Regeln für Dieselautos
ITALIEN. Diesel-Fahrer müssen sich auf deutliche Veränderungen einstellen: In mehreren Regionen treten neue Fahrverbote in Kraft, zugleich steigt die Steuer auf Dieselkraftstoff. Damit will die Regierung sowohl europäische Umweltvorgaben umsetzen als auch zusätzliche Einnahmen für den Staatshaushalt sichern.
Bislang war Diesel in Italien steuerlich begünstigt, obwohl er höhere Emissionen verursacht als Benzin. Diese Ungleichbehandlung soll nun beendet werden. Künftig gelten für beide Kraftstoffe einheitliche Steuersätze. Für Diesel-Fahrer bedeutet das spürbar höhere Kosten beim Tanken, während Benzin-Fahrer leicht entlastet werden.
Teil des europäischen Klimaplans
Die Reform ist Teil eines EU-Programms zur Reduzierung umweltschädlicher Subventionen. Italien hatte ursprünglich vorgesehen, die Anpassung schrittweise umzusetzen, zieht den Prozess nun jedoch deutlich vor. Neben dem Umweltaspekt spielen auch fiskalische Gründe eine Rolle, da der Staat durch den höheren Dieselverbrauch mit zusätzlichen Einnahmen rechnet.
Fahrverbote für ältere Dieselmodelle
Seit Oktober 2025 sind in mehreren norditalienischen Regionen neue Fahrverbote für ältere Dieselautos in Kraft. Betroffen sind vor allem Fahrzeuge mit veralteten Abgasnormen. In Städten mit hoher Luftbelastung dürfen sie künftig gar nicht oder nur noch zu bestimmten Zeiten verkehren. Besonders in Ballungsräumen wie Mailand, Turin, Bologna und Verona werden die Regelungen streng kontrolliert.
Regionale statt landesweite Beschränkungen
Ein landesweites Dieselverbot ist derzeit nicht geplant. Die Maßnahmen betreffen vor allem die wirtschaftsstarken Regionen im Norden, wo Smog und Feinstaub besonders problematisch sind. Je nach Gebiet gelten unterschiedliche Regeln – teils ganztägig, teils nur an Werktagen. Für viele Pendler und Berufskraftfahrer bedeuten die neuen Vorschriften jedoch spürbare Einschränkungen.
Doppelte Strategie der Regierung
Mit der Kombination aus Steuerreform und Fahrverboten verfolgt Italien eine doppelte Linie: Der Schadstoffausstoß im Verkehr soll sinken, gleichzeitig sollen die Mehreinnahmen den Staatshaushalt entlasten. Für Diesel-Fahrer bringt das jedoch höhere Kosten und strengere Auflagen – ein klarer Kurswechsel in Richtung einer umweltorientierteren Verkehrspolitik.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden