Von Österreich in die Online-Welt: Die Streamer "LetsStroX" und "frechhdachs" im Porträt

Maria alias „frechhdachs“

Für Maria, die auf Twitch unter dem Namen „frechhdachs“ streamt, war das Streaming ursprünglich kein Karriereplan, sondern ein persönlicher Befreiungsschritt. In der Corona-Zeit hatte sie sich stark zurückgezogen, litt unter sozialer Angst und fehlendem Selbstvertrauen.

Der Wunsch, wieder mit Menschen in Kontakt zu treten und die Situation ändern zu wollen, führte die 25-Jährige im Mai 2023 vor die Kamera. „Twitch wurde für mich zu einer Art Selbsttherapie. Ich wollte lernen, wieder frei zu sprechen, Menschen zu treffen und mein Selbstbewusstsein zurückzugewinnen“, sagt Maria.

Anfangs war die Nervosität groß: Beim ersten Stream, damals spielte sie das Online-Spiel “League of Legends“, wusste sie kaum, was sie sagen sollte. Doch mit der Zeit legte sich das.

Fast täglich live

Heute wirkt Maria souverän, plaudert mit ihrer Community über ihren Alltag, isst gelegentlich während des Streams und spielt Spiele wie “League of Legends“, „Valorant“ oder “Overwatch“. Streamen gehört für sie inzwischen zum Alltag. Die Wienerin ist fast täglich live, nur dienstags und an manchen Wochenenden gönnt sie sich bewusst eine Pause.

Besonders eindrücklich war für sie die Unterstützung ihrer Community nach einem Schicksalsschlag innerhalb ihrer Familie. Nach einer Auszeit kehrte sie zurück und wurde von ihrer Community mit großer Herzlichkeit empfangen. Solche Momente, sagt sie, zeigen ihr, wie viel Nähe und Zusammenhalt im digitalen Raum entstehen können.

Das rät sie Einsteigern:

Ihre Ziele bleiben dabei bodenständig: Sie möchte ihre Community so behalten, wie sie ist, und sich persönlich wie inhaltlich weiterentwickeln. Als Vorbilder nennt sie die ehemalige Streamerin „Reved“ und YouTuber „Felix von der Laden“ (Dner). „Beide haben mich in meinem Leben sehr geprägt“, erzählt sie.

Neulingen rät Maria, sich Zeit zu nehmen, Spaß an der Sache zu haben und sich nicht zu sehr auf Zahlen zu fokussieren.

Lukas alias LetsStroX

Lukas, der online unter dem Namen „LetsStroX“ bekannt ist, hat im Dezember 2024 mit dem Live-Streaming begonnen. Schon als Jugendlicher hatte er davon geträumt, selbst Streams zu machen und die Szene eng verfolgt.

Motiviert wurde er schließlich von Freunden, die ihm Mut zusprachen und damit den Stein ins Rollen brachten. Lukas brachte sich alles autodidaktisch bei und legte ohne große Erwartungen los. Der Start verlief besser als gedacht: Schon beim ersten Stream schalteten einige Zuschauer ein. Manche davon sind bis heute Teil seiner Community geblieben.

Seine Hauptplattform ist Twitch, wo er vier Mal pro Woche zwischen drei und sechs Stunden live ist. Er spielt vor allem das Shooter-Spiel „Overwatch 2“, daneben aber auch “Valorant“ und “Apex Legends“. Bewusst hat er sich für ein Nischenspiel zum Start seiner Karriere entschieden: In überlaufenen Genres, so der 21-Jährige, sei es anfangs schwierig, sichtbar zu werden.

Live auf dem Christkindlmarkt

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm sein erster IRL-Stream (In Real Life) auf dem Linzer Christkindlmarkt – ein Format, bei dem Streamer live aus dem Alltag oder von Veranstaltungen senden. „Das hat mir richtig Spaß gemacht und dabei habe ich viele wichtige Kontakte geknüpft“, so der Oberösterreicher. Solche Momente zeigen, was Lukas am Streaming reizt: Die Freiheit, das zu tun, was ihm Spaß macht.

Neben Videospielen gehören auch kreative Streams wie Kochsessions oder Kürbisschnitzen dazu. „Man sollte es machen, weil es Spaß macht und nicht wegen des Geldes oder der Aussicht auf Erfolg“, sagt Lukas. Entsprechend verfolgt er keine fixen Followerziele. Sein langfristiger Wunsch ist, vom Streaming leben zu können und sich somit voll und ganz seiner Leidenschaft widmen zu können.

Das rät er Einsteigern:

Einsteigern empfiehlt er, ein Spiel zu wählen, in dem man bereits viel Erfahrung gesammelt hat, sich eine Nische zu suchen und vor allem Spaß am Streaming zu haben.