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Nach tödlicher Kuhattacke am Dachstein fordern Experten neue Almregeln

Tips Logo Thomas Leitner, 27.11.2025 11:21

ÖSTERREICH. Nach dem tragischen Kuhunfall in der Ramsau fordern Experten klare Regeln für Besucher, Hundebesitzer und Betriebe. Ein Symposium präsentierte erstmals konkrete Lösungsansätze.

Kuh auf der Alm (Foto: Hans und Christa Ede/adobe.stock)
Kuh auf der Alm (Foto: Hans und Christa Ede/adobe.stock)

In Ramsau am Dachstein stand ein Thema im Mittelpunkt, das seit dem tödlichen Kuhangriff Ende August für große Verunsicherung sorgt. Beim Symposium „Sicher auf Bergen und Almen – mit und ohne Hund“ diskutierten Bauern, Experten aus Viehwirtschaft und Veterinärmedizin, Vertreter des Wandertourismus und Verantwortliche aus alpinem Risikomanagement über neue Wege, um Mensch und Tier künftig besser zu schützen. Das Treffen verdeutlichte, wie stark sich die Nutzung der alpinen Landschaft in den vergangenen Jahren verändert hat und welche Herausforderungen daraus entstehen.

Tourismusdruck und veränderte Tierhaltung

Die Experten beschrieben eine deutliche Zunahme naturhungriger Besucher, ambitionierter Bergsportler und E-Mountainbiker, die das sensible Almgelände intensiver denn je beanspruchen. Parallel dazu steigt die Zahl der mitgeführten Hunde, deren Verhalten im offenen Gelände oft unberechenbar bleibt. Besonders aufmerksam machte die Einschätzung, dass Kühe durch moderne Haltungsformen weniger an den regelmäßigen Kontakt mit Menschen gewöhnt sind und daher schneller instinktiv reagieren. Diese Entwicklung verschärft das Risiko für unvorhersehbare Begegnungen.

Mehr Verantwortung und bessere Kommunikation

Einig waren sich die Teilnehmer, dass Aufklärung und Information künftig eine noch zentralere Rolle spielen müssen. Beherbergungsbetriebe, Tourismusorganisationen und alpine Vereine sollen ihre Gäste verstärkt auf richtiges Verhalten hinweisen und kritische Situationen vermeiden. Digitale Tourenportale, aktuelle Hinweise zu Wetter und Weidevieh sowie eine engere Vernetzung aller beteiligten Stellen sollen helfen, Konflikte frühzeitig sichtbar zu machen.

Der Alpenverein Austria will die Ergebnisse des Symposiums nun in einer Pilotregion testen und gemeinsam mit lokalen Vertretern neue Kommunikationswege und Sicherheitskonzepte erproben. Die Dokumentation der Empfehlungen wird dem Tourismusministerium sowie den landwirtschaftlichen Interessensvertretungen zur weiteren Umsetzung übermittelt.


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