So wenig Verkehrstote wie noch nie
OÖ. So wenige Verkehrstote wie noch nie seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen gab es im ersten Halbjahr 2020 – trotzdem ist jeder Verkehrstote einer zu viel. Die tödlichsten Gefahren auf den heimischen Straßen sind nach wie vor Ablenkung und Unachtsamkeit.
Von Jänner bis Ende Juni sind weniger Menschen auf Oberösterreichs Straßen gestorben als jemals zuvor. Die Zahl sank demnach auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistikaufzeichnungen vor 59 Jahren. Bei Unfällen im Straßenverkehr starben, den vorläufigen Zahlen zufolge, im ersten Halbjahr 29 Menschen. Das sind 16 Personen beziehungsweise 36 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahre 1972 wurde mit 454 tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer in Oberösterreich der bisherige Höchstwert erreicht.
Hauptunfallursache auf den Straßen ist die Ablenkung. Jeder zweite tödliche Unfall passiert durch Unachtsamkeit des Fahrzeuglenkers. Etwa 23 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle in Oberösterreich sind auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Weiters ereignen sich durch Vorrangverletzungen und Rotlichtmissachtungen 15 Prozent der Unfälle mit Todesfolge. Die meisten Unfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich im ersten Halbjahr in den Bezirken Steyr-Land (6), Eferding (4) und Linz-Land (4).
„Oberösterreichs Straßenverkehr wird kontinuierlich sicherer. Dennoch sind weitere Anstrengungen unbedingt notwendig, denn die Vermeidung von Schmerzen, Leid und Trauer ist das Ziel. Wir legen bei unseren Verkehrserziehungsprogrammen großes Augenmerk darauf, dass für alle Altersgruppen ein umfangreiches Bildungsangebot sichergestellt wird. Darüber hinaus wollen wir mit breit angelegten Bewusstseinsbildungsmaßnahmen auf die zahlreichen Risiken im Straßenverkehr noch besser sensibilisieren“, so Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner.
Weniger Straßenverkehr durch Corona
Natürlich flossen auch die Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in die Statistik mit ein. Über ein längeres Zeitintervall zeigte sich eine deutliche Reduktion des Verkehrsaufkommens. Vorrübergehend gab es ein bis zu 60 Prozent geringes Verkehrsaufkommen als üblich. Dennoch sieht Landesrat Steinkellner auch in der Ausweitung der Maßnahmenprogramme einen wichtigen Einflussfaktor für die positiven Statistiken: „In verschiedenen Bereichen setzen wir mit neuen Präventions-, Bewusstseinsbildungs- oder Schutzmaßnahmen wichtige Akzente. Sei es durch den Ankauf von Drogenvortestgeräten, kostenlosen E-Bike-Trainings für die Zielgruppe 60+, oder Sensibilisierungsmaßnahmen durch die aktuelle Kampagne ‚Blink mal wieder‘“. Besonders die Unfallprävention durch Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung soll das Unfallgeschehen weiter minimieren. Hier will man zukünftig verschiedene Schwerpunkte fokussieren.
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