Wenn die Feuerwehr auf Wissenschaft trifft: OÖ startet mit Kooperation mit TU Graz
OÖ/LINZ/GRAZ. Die TU Graz hat eine eigene Freiwillige Feuerwehr. Nicht aber, um Brände zu löschen. Das Potenzial, das die Wissenschaft für die Feuerwehr haben kann, will der Oö. Landes-Feuerwehrverband mit einer neuen Kooperation mit der TU Graz nutzen. Am Mittwoch wurde in Linz eine Kooperation unterzeichnet.
Vor vier Jahren wurde an der Technischen Universität Graz die Freiwillige Feuerwehr gegründet – erstmals in Österreich. Nicht aber, um Brände zu löschen, sondern gemeinsam daran zu arbeiten, wie Forschung und Entwicklung der Feuerwehr nutzen können.
Der Oö. Landes-Feuerwehrverband hat nun eine Kooperation mit der FF der TU Graz und dem Landes-Feuerwehrverband Steiermark gestartet. Am Mittwoch wurde in Linz der Vertrag dazu unterzeichnet, von Landes-Feuerwehrkommandant-Stv. Michael Hutterer und dem Rektor der TU Graz – gleichzeitig Kommandant der FF TU Graz – Harald Kainz.
Rettungsroboter, Drohnentechnologie
Die künftige Zusammenarbeit soll eine enge Verbindung in den Bereichen des Krisen- und Katastrophenmanagements sowie des Zivil- und Brandschutzes ermöglichen. Vor allem geht es um Fragen von Entwicklungen der Technik, Taktik, im Freiwilligenmanagement sowie in der Ausbildung.
Aus den Institutionen der Uni werden neueste Erkenntnisse an die Feuerwehr transportiert. Als Beispiel nennt Kainz etwa die Entwicklung eines Rettungsroboters bei Tunnelbränden, an dem Studententeams arbeiten und dafür Preise einheimsten. Aber auch die Drohnentechnologie gehöre dazu. „Im Wesentlichen geht es darum, Erkenntnisse, Entwicklungen und Arbeiten von universitärer Seite mit den Praktikern in der Feuerwehr im Übungs- und Ernstfall zu testen und zu bewerten“, so der steirische Landes-Feuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried.
„Der Mehrwert für Oberösterreich“, so Hutterer: „Ein Wissensgewinn, den man nicht bezahlen kann und der in Zukunft sehr helfen wird.“
„Das Modell einer Freiwilligen Feuerwehr an einer Hochschule ist ein Meilenstein“, findet auch oö. Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer, „die Kooperation soll eine Unterstützung für das gemeinsame Vernetzen sein. Oberösterreich kann dadurch auf Wissen zurückgreifen.“
Gespräche mit JKU und FH OÖ
Auch von politischer Seite freut man sich über die Zusammenarbeit: Diese Kooperation sei ein wichtiges Beispiel, dass bei der oö. Feuerwehr vorausgedacht werde, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Diese Partnerschaft werde Synergien und wichtige neue Erkenntnisse und große Fortschritte bringen, ist auch Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger überzeugt.
Wie Mayer betont, gebe es auch bereits Gespräche mit der JKU Linz und der FH OÖ zur Zusammenarbeit, mit der Pädagogischen Hochschule OÖ besteht schon länger eine. Die aktuelle Novelle zum Feuerwehrgesetz soll in OÖ die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen.
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