„Wie alles begann. Bruckners Visionen“: Große Ausstellung zum Brucknerjahr ist eröffnet
OÖ/ST. FLORIAN. An jenem Ort, an dem Anton Bruckner 13 prägende Jahre verbrachte, im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, ist seit 4. Mai die große Ausstellung zur OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 zu sehen und zu erleben. Unter dem Titel „Wie alles begann. Bruckners Visionen“ läuft die Sonderschau bis 27. Oktober 2024.
Durch die Ausstellung wird das Thema „Bruckner und St. Florian“ in den Innenräumen des Stifts auf neue Weise anschaulich gemacht. Die Rolle des Augustiner Chorherrenstifts für den jungen Sängerknaben und späteren Lehrer und Stiftsorganisten wird beleuchtet. Kuratiert wurde die Schau von einem hochkarätigen Wissenschafts-Team: Klaus Heinrich Kohrs, Hans-Joachim Hinrichsen, Felix Diergarten, Elisabeth Maier, Klaus Petermayr, Friedrich Buchmayr und Christine Tauber.
Im Stiftshof nehmen drei Erlebnisräume, Anton-BrucknerPavillons der OÖ Landes-Kultur GmbH, multimedial auf Bruckners Träume und Visionen Bezug: Die einzigartigen vom Linzer Designbüro MARCH GUT konzipierten Pavillons laden ein, mittels multimedialer Präsentationen Bruckners Träume und Visionen zu erleben.
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Stelzer: „Komponist von Weltgeltung“
„Das Jahr 2024 ist geprägt davon, die ganze Dimension des Wirkens Anton Bruckners sichtbar zu machen – als Komponist von Weltgeltung, und als Persönlichkeit, die Oberösterreich Zeit seines Lebens eng verbunden war. Unter allen Bruckner-Orten unseres Landes kommt dem Augustiner-Chorherrenstift St. Florian besondere Bedeutung zu. Die Ausstellung hier zeigt Leben und Wirken Anton Bruckners in zeitgemäßer Form und ist damit ein wichtiger Beitrag zum Verständnis dieses großen Oberösterreichers“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer zur Eröffnung.
Bruckner und St. Florian seien besonders miteinander verknüpft, weiß Probst Johann Holzinger: „Hier hat Anton Bruckner als Sängerknabe und später als Lehrer und Stiftsorganist gelebt, hierher ist er aus Wien alljährlich in den Ferienzeiten zurückgekehrt, hier ist seine letzte Ruhestätte. Gemeinsam mit dem Land OÖ schaffen wir im Jahr 2024 einmalige Erlebnisräume, mit noch nie gezeigten Exponaten und dem wieder spielbaren Brucknerflügel im Zentrum des neuen Anton-Bruckner-Museums im Stift geben wir seiner Erinnerung nun dauerhaft einen würdigen Rahmen.“
Weidinger: „Differenzierteres und zeitgemäßeres Bild Bruckners“
Alfred Weidinger, Wissenschaftlicher Geschäftsführer der OÖ LandesKultur GmbH, erläutert: „Anton Bruckner wird uns oft nur in einem begrenzten Rahmen präsentiert. In Konzerten hören wir meist nur seine populärsten Werke, und auch seine Lebensgeschichte wird häufig nur anhand von Anekdoten vermittelt, die ihn eher karikieren, als seine Persönlichkeit vollständig erfassen. Selbst in der bildenden und darstellenden Kunst findet man oft überzeichnete Darstellungen von ihm. Um ein differenzierteres und zeitgemäßeres Bild dieses bedeutenden Musikers zu schaffen, haben wir in den drei Pavillons im Innenhof des Stiftes interaktive Präsentationen gestaltet, die sich bemühen, Bruckner authentischer und umfassender darzustellen. Hier streben wir danach, sowohl sein musikalisches Genie als auch seine menschliche Tiefe mit einer neuen Perspektive zu beleuchten.“
Kurator Klaus Heinrich Kohrs betont die Rolle des Stifts für Bruckner: „Das Stift nicht nur als ein Ort der Frömmigkeit, sondern auch als ein lebendiger intellektueller Ort für einen rastlos arbeitenden, und seine Identität als Künstler zäh und konfliktreich suchenden Dorfschullehrerssohn tritt dabei plastisch hervor. Hier begann der große Künstler seinen Weg, und hierhin kehrte er am Ende zurück. Auch die 'Heimkehr' nach seinem Tod wird in einer völlig neu gestalteten Dokumentation gezeigt.“
Ausstellungsrundgang: Fünf Stationen
Der Rundgang gliedert sich in fünf spannende Stationen und lädt ein, sich in die Geschichte zu vertiefen sowie interaktiv einzutauchen.
- Station 1 - Stutzgang: „Zur Zeit des jungen Bruckner“ und „Der Sängerknabe Anton Bruckner“
- Station 2 - Landeshauptmannzimmer: „Bruckner als Lehrender“ und „Bruckner, der Stiftsorganist“, „Späte Florianer Zeit“
- Station 3 - Gedenkzimmer
- Station 4 - Gruft: Gruft und „Grab der Geschwister Bruckner“
- Station 5 - Pavillons
„Suuuper“-Familiensonntag
Landeskulturdirektorin Margot Nazzal lädt auch kleine Besucher ein, einzutauchen: „In der Ausstellung geht es über die Aufzählung von Fakten hinaus, das zeigt sich auch in den Pavillons im Außenbereich, wo das Leben des Komponisten immersiv erfahrbar wird. Auf demselben Niveau bewegt sich auch die Vermittlungsarbeit für die Ausstellung, die wahlweise mit Guides, individuell oder digital und interaktiv mithilfe der Kultur-EntdeckungsApp hublz besucht werden kann. Außerdem ist jeder Sonntag bis Ausstellungs-Ende am 27. Oktober 'Suuuperkulturfamiliensonntag!' und erweitert mit einem Programm für alle ab sechs Jahren spielerisch Horizonte.“
Beim „Suuuperkulturfamiliensonntag“ kann von 13 bis 16 Uhr Bruckner spielerisch entdeckt werden. An ausgewählten Terminen gibt's auch Bastel-Stationen. Anmeldung auf anton-bruckner-2024.at. Immer sonntags um 14.30 Uhr wird eine Highlight-Führung für Kinder (ohne Anmeldung) angeboten.
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