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Bräuche zu Ostern: Von roten Eiern bis zum Weihkorb

Tips Logo Wurzer Katharina, 25.03.2021 12:24

OÖ. Zu Ostern hat jede Gegend ihre eigenen Bräuche und Deutungen. Viele von ihnen können auch in diesem Jahr ausgeübt werden und den Alltag unterbrechen, hält der OÖ Bauernbund fest. Dazu zählen etwa das Färben und Pecken von Eiern sowie das Weihen von Speisen.

  1 / 2   Der OÖ Bauernbund informiert über Bräuche zu Ostern. Für Landesbäuerin Johanna Haider geben Osterbräuche Halt und stärken das Gemeinschaftsgefühl. (Foto: privat)

Bräuche gehören zu Ostern dazu wie das Ei zum Osternest, meint der OÖ Bauernbund. Fast in jedem Ort oder gar in jeder Familie würden Bräuche ein wenig anders gelebt werden. Was in einer Gegend „Pflicht“ sei, könne andernorts gar nicht bekannt sein. Gemeinsam ist den Bräuchen, dass sie eng mit der regionalen kulturellen Tradition und dem christlichen Glauben verbunden sind. „Bräuche verbinden, sie erhalten und stiften Gemeinschaft. In diesen außergewöhnlichen Corona-Zeiten ist die Ausübung der Bräuche oft erschwert. Gerade dann ist es aber schön anzusehen, wenn Bräuche eben im kleinen Kreis, in der Familie, praktiziert werden. Feste und gefeierte Bräuche unterbrechen das Einerlei des Alltags und bilden Höhepunkte“, führt Landesbäuerin Johanna Haider aus. Sie persönlich erinnere sich gerne an das Entzünden eines Osterfeuers zurück. Während Corona-Maßnahmen derzeit nur eingeschränkt Osterfeuer erlauben, zum Beispiel von Karsamstag auf Ostersonntag privat mit maximal vier Personen aus zwei Haushalten, sind andere Bräuche leichter auszuüben.

Die Bedeutung roter Eier

So berichtet Christina Huber, Bezirksbäuerin von Braunau, über gemeinsames Eierfärben mit ihrer Familie: „Das war damals in meiner Kindheit zusammen mit meinen Geschwistern und Mama so und genauso mache ich es auch mit meinen Kindern. Eine Herausforderung ist dabei immer zu entscheiden, wer bekommt wie viele und vor allem welche Farben. Ist das einmal geklärt, wird mit Eifer gefärbt und danach verglichen, wer die schönsten Eier gefärbt hat“. Eier galten schon immer als Sinnbild neuen Lebens und als Symbol der Fruchtbarkeit. Bis 20. Jahrhundert wurden Eier überwiegend nur rot gefärbt, da diese Farbe für Fruchtbarkeit und Leben, aber auch für Blut steht. Heute ist noch zu hören, dass mit roten Eiern nicht gepeckt werden soll. Über das Pecken erzählt Huber, dass jeder seine eigenen Kriterien für das perfekte Ei dazu habe. So werde etwa auf die Breite des Hinterteils oder die Stabilität der Spitze geachtet.

Besonders wertvoll soll übrigens das von der Henne am Gründonnerstag gelegte Ei sein. Das sogenannte „Antlassei“ (von Entlassung, Ablass, Lossprechung) soll eine natürliche Weihe in sich tragen und Unglück sowie Unwetter fernhalten. An manchen Orten wird es unter den Dachfirst gelegt, vergraben oder das ganze Jahr über aufbewahrt.

Geweihte Speisen

Ein weiterer Brauch zu Ostern ist das Essen geweihter Speisen. Im Regelfall wird ein Korb zur Auferstehungsfeier am Karsamstag in die Kirche mitgenommen. „Gefärbte Eier, Brot oder Ostergebäck, Geselchtes oder Speck, Kren und Salz gehören jedenfalls hinein. Die geweihten Speisen sollen auf die ganze Familie aufgeteilt werden und wichtig ist, dass zusammengegessen wird. Dann wird man im kommenden Jahr nicht an Hunger leiden“, führt Anni Kohler, Brauchtumskennerin aus Gunskirchen, aus. Früher sei es zudem Brauch gewesen, auch den Tieren ein Stück Brot zu geben, damit sie ebenfalls Segen erhalten.

Fast alles soll zu Ostern Segen bringen, ergänzt der OÖ Bauernbund. Dazu zählen genauso Striezel, Hasen, Zöpfe oder Kränze, die aus süßem Germteig geformt werden. Für viele Menschen sind diese ein Muss am Ostermorgen-Frühstückstisch. Alle genannten Bräuche würden Orientierung und Halt geben, vielleicht auch an die eigene Kindheit erinnern, schließt der OÖ Bauernbund.


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