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Mehr als 200 Kinderbetreuungseinrichtungen werden derzeit gebaut

Tips Logo Wurzer Katharina, 25.06.2021 14:58

OÖ. Mehr als 200 Kinderbetreuungseinrichtungen befinden sich im laufenden Bau- und Finanzierungsprogramm des Landes. Darunter sind 123 Kindergärten, 72 Krabbelstuben und 11 Horte. Wie sich Kinderbetreuung in Oberösterreich, auch darüber hinaus, entwickelt, berichtete Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungs-, sowie Frauen-Landesrätin Christine Haberlander am Freitag, 25. Juni.

  1 / 2   Mehr als 80.000 Kinder in Oberösterreich wurden 2020/21 in Kinderbetreuungseinrichtungen, ganztägigen Schulen oder bei Tageseltern betreut. Am Freitag, 25. Juni, präsentierte Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander die Kindertagesheimstatistik 2020/21. (Foto: Krakenimages.com/Shutterstock.com)

Mit Stichtag 15. Oktober 2020 wurden insgesamt 65.027 Kinder in 1.282 Einrichtungen in Oberösterreich betreut. Das entspricht einem Plus von 205 Kindern im Vergleich zum Vorjahr und einem Durchschnitt von 51 Kindern pro Einrichtung. Der Großteil davon sind Kindergärten, gefolgt von Krabbelstuben und Horten. Nicht eingerechnet sind hier 20.288 Kinder, die an 400 Standorten von Tagesmüttern und Tagesvätern (1.852) oder in ganztägigen Schulen betreut werden, die Horte immer mehr ablösen. Die Öffnungszeiten würden laut Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) ein ganztägiges Angebot ermöglichen. Die Kindergärten sind durchschnittlich 8,3 Stunden pro Tag und 41,6 Stunden pro Woche geöffnet, wobei es Unterschiede je nach Region gibt. Insgesamt können 83 Prozent der Kinder bis 16 Uhr in ihrem Kindergarten betreut werden.

Pandemie bremst bei Anwesenheit

Im vergangenen Jahr sei diese Möglichkeit jedoch weniger genutzt worden als sonst, berichten Haberlander und Barbara Trixner, Leiterin der Abteilung Elementarpädagogik der Bildungsdirektion Oberösterreich. Nur mehr drei Prozent der Kinder werden bis 16 Uhr im Kindergarten betreut, vor der Pandemie im März 2020 waren es noch 14 Prozent. Der Rückgang sei vor allem bei den jüngsten Kindern zu verzeichnen. Hier habe sich auch gezeigt, dass weniger Kinder mit einer Krabbelstube begonnen haben als erwartet. Als Motive werden unter anderem Homeoffice und Kurzarbeit der Eltern sowie Geschwister, die aufgrund von Quarantäne oder geschlossener Schulen ebenfalls zu Hause betreut werden mussten, vermutet. Eine Rolle kann zudem die Vermeidung von Sozialkontakten haben.

Kritik von Neos und SPÖ: Zu kurze Öffnungszeiten, kein Rechtsanspruch

Haberlander spricht davon, dass das Angebot größer als die Nachfrage sei, vor allem in der Pandemie. Anders sehen das die Neos OÖ und die SPOÖ. Sie kritisieren in Aussendungen unter anderem, dass die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen zu kurz seien, dass die Nachmittagsbetreuung in Kindergärten nicht kostenlos angeboten wird - Tips hat berichtet - und dass kein Rechtanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes bestehe. Laut SPOÖ-Klubvorsitzendem Michael Lindner würden andere Bundesländer mehr im Bereich Elementarpädagogik machen. „Das wiegt besonders schwer, weil die Kinderbildungseinrichtungen in unserem Land auch die kürzesten Öffnungszeiten unter allen Bundesländern haben. Während in der Steiermark nur jeder Vierzigste ein Halbtags-Kindergarten ist, ist es in Oberösterreich jeder Sechste“, hält Lindner in einer Aussendung fest. „Gibt es nicht entsprechende Infrastruktur mit vielen Kinderbetreuungsplätzen, die auch gratis sind, hat das wesentliche Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit von Frauen. Die miserable Betreuungsquote bei den 0- bis 2-jährigen Kindern in Oberösterreich verschärft die Situation hier noch zusätzlich“, ergänzt Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer. Die Partei fordert die Wiedereinführung der kostenlosen Nachmittagsbetreuung in Kindergärten und, so wie die SPOÖ auch, einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes. Nur auf diese Weise könnten sich Eltern auf eine bestmögliche Versorgung ihrer Kinder verlassen, wenn sie flexibel arbeiten oder vollerwerbstätig sein wollen.

Haberlander: 131, 2 Millionen Euro für neue Kinderbetreuungseinrichtungen

Dass jedes Kind, das es brauche, Betreuung bekomme, hält Haberlander entgegen: „In unserem Land bekommt jedes Kind, das es braucht, eine Betreuung. Wir wissen, dass nach der Gesundheitskrise der Bedarf an einem qualitativ hochwertigen Kinderbildungs- und Betreuungsangebot wieder steigen wird und halten daher weiter am Ausbaukurs fest“, sagte Haberlander. Aktuell befinden sich 123 Kindergartenprojekte, 72 Krabbelstuben und 11 Hortprojekte im laufenden Bau-, und Finanzierungsprogramm des Landes. Insgesamt werden 131,2 Millionen Euro investiert. Mehr als 200 weitere Projekte sind bereits in Planung und beim Land Oberösterreich angemeldet.


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Chrisi
Chrisi
25.06.2021 18:01

Mehr als 200 Kinderbetreuungseinrichtungen werden gebaut

Möchte mal wissen, wo das Personal dafür herkommen soll. Die Einrichtungen leiden aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen jetzt schon unter massiven Personalmangel. Vielleicht sollte man bevor man baut und baut mal was für die Beschäftigten verbessern. Sehr auffallend ist bereits, dass überall dort wo mit Menschen gearbeitet wird, es offenbar über Jahrzehnte verabsäumt wurde, die Arbeitsbedingungen so zugestalten, dass diese Berufe (Pädagogen, Pflege, Hebammen, Behindertenbetreuer,...) wieder gerne gewählt werden bzw. die Beschäftigten auch langfristig dabei bleiben und nicht nach 2 Jahren das Handtuch werfen.