Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Berufung staatlich geprüfter Berg- und Skiführer

Tips Logo Mag. Lisa-Maria Laserer, 25.01.2023 11:51

OÖ/GOSAU. Staatlich geprüfte Berg- und Skiführer begleiten Menschen im Sommer und im Winter sicher in die Berge. Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll, das Leben als Bergführer ist ebenso Berufung als auch Beruf.

Ein Bergführer führt eine alpine Klettertour auf den Traunstein. (Foto: Archiv Laserer)
Ein Bergführer führt eine alpine Klettertour auf den Traunstein. (Foto: Archiv Laserer)

Egal ob es sich um Klettertouren, Gletscherüberquerungen, Skitourenreisen oder alpine Ausbildungen handelt, der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer ist in Österreich der Einzige, der Veranstaltungen dieser Art entgeltlich anbieten und führen darf. In Oberösterreich gibt es aktuell 94 aktive Berg- und Skiführer. Im Moment sind fünf Oberösterreicher in der Ausbildung, die sehr anspruchsvoll ist. Voraussetzung für den Eintritt in die Ausbildung ist das bereits vorhandene Eigenkönnen in allen relevanten Disziplinen des Bergführens: Geländeskilauf, Eisklettern, Bewegen im Eisparcours und im Schrofengelände, Sportklettern, alpines Klettern, sowie ein Tourenbericht, in dem die alpine Laufbahn des Teilnehmers zusammengefasst wird. Gefragt wird also ein „kompletter Allroundalpinist“, der in allen Disziplinen das geforderte Eigenkönnen bereits in die Ausbildung mitbringt. Die Ausbildung selbst konzentriert sich auf die Erlernung der Führungskompetenzen in den diversen alpinen Disziplinen. Man muss das 18. Lebensjahr vollendet haben, um Bergführer werden zu können.

Anspruchsvolle Ausbildung

Eine Eignungsprüfung entscheidet darüber, ob man überhaupt zugelassen wird. Wenn die Eignungsprüfung positiv bestanden wird, beginnt die dreijährige Ausbildung. Nach ein bisschen mehr als der halben Zeit erreicht man den Status eines Bergführer-Anwärters. Danach muss man Praxistage sammeln. Wenn alle Kurse positiv bestanden sind, geht es zur Abschlussprüfung nach Chamonix in Frankreich. Im Schnitt wird pro Jahr in Oberösterreich nur ein einziger Bergführer mit der Ausbildung fertig.

Haupt- und Nebenberuf

Walter Laserer aus Gosau ist seit 40 Jahren hauptberuflich Berg- und Skiführer. „Man muss überdurchschnittliches alpines Können, enorm viel Empathie, großen Abenteuergeist, aber auch einen unerschütterlichen Optimismus in finanzieller Hinsicht mitbringen. Der Beruf ist schließlich Saison- und Witterungsabhängig,“ erklärt er. Laserer ist einer der wenigen, die diesen Beruf hauptberuflich ausüben. Viele Berg- und Skiführer betreiben den Beruf nur nebenberuflich. Dass man aber als Bergführer auch Karriere machen kann, ist unbestritten. Laserer ist der erste Österreicher auf den Seven Summits, den höchsten Bergen der Kontinente. Er stand unter anderem drei Mal am Gipfel des Mount Everest. Dies immer mit Gästen. Somit ist er der erste Bergführer weltweit, der die Seven Summits als verantwortlicher Bergführer mit Gästen bestiegen hat. Zusätzlich hat man in dem Beruf die Möglichkeit Orte zu bereisen, die einer breiten Öffentlichkeit verwehrt bleiben. Gäste in der Antarktis zu führen ist sicherlich etwas Außergewöhnliches.

Der Beruf als Berufung

Jungen Bergführer-Aspiranten rät Laserer: „Die Hauptanforderungen des Berufs liegen nicht im athletischen Bereich, sondern das Wichtigste ist die Erfahrung und der Umgang mit den Gästen für deren Leben in den Bergen man verantwortlich ist. Man ist viel unterwegs und manchmal ist das schwer mit einem geregelten Familienleben vereinbar. Der Beruf ist definitiv eine Berufung, ein Lebensstil, denn nur dann wird man damit glücklich.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden