Über 48.000 Einsätze, 6,2 Millionen ehrenamtliche Stunden: Oberösterreichs Feuerwehren für die Sicherheit aller im Einsatz
OÖ/LINZ. Bilanz zog der Oö. Landes-Feuerwehrverband in Linz über das abgelaufene Einsatzjahr 2022. Auch wenn sich die Einsatzzahlen nach 2021 wieder auf den mehrjährigen Jahresschnitt eingependelt haben, musste zu mehr als 48.000 Einsätzen ausgerückt werden. Gefordert sind die Kameraden aber auch in anderen Bereichen. So wurden insgesamt 6,2 Millionen ehrenamtliche Stunden geleistet.
95.663 Mitglieder der 875 Freiwilligen Feuerwehren, 32 Betriebsfeuerwehren und der Berufsfeuerwehr Linz zählt die Feuerwehr in Oberösterreich. 48.249 Einsätze wurden von den Mitgliedern 2022 bewältigt, nach 51.489 im Jahr 2021. Der Rückgang ist auf die verringerte Anzahl von Unwettereinsätzen zurückzuführen, um knapp 6.000 weniger. Dafür sind knapp 1.000 Brandeinsätze mehr (gesamt 12.244) zu bewältigen gewesen.
2.782 Menschenleben wurden gerettet, 4.126 Tier aus Notlagen befreit, zu 36.015 technischen Einsätzen ausgerückt. In Summe blieben die Einsatzstunden der 913 Feuerwehren mit knapp 555.000 annähernd gleich.
6,2 Millionen Stunden aufgewendet
Nahezu verdoppelt hat sich die Zahl der aufgewendeten Stunden insgesamt – von 3,5 Millionen 2021 auf 6,2 Millionen - auch aufgrund der 2021 aufgefallenen Veranstaltungen und Schulungen aufgrund von Corona – für Jugend- und Nachwuchsarbeit, Bewerbswesen, Dienstbetrieb, Aus- und Weiterbildung und den Einsatz. Davon wurden über eine Million Stunden auch für die Eigenmittelaufbringen (Haussammlungen, Veranstaltungsorganisation) aufwendet.
Feuerwehrpräsident Robert Mayer: „Circa zehn Prozent entfallen auf Einsätze, 90 Prozent braucht es aber, damit die Einsätze auch bewältigt werden können.“
Teuerung enorme Belastung
Gerade die Teuerung sei auch für die Feuerwehren eine enorme Belastung, so Mayer. „Es braucht hier umfassende Lösungen und Zusammenarbeit – ein Auftrag an die Politik des Landes und des Bundes.“ Die Ehrenamtlichen der Feuerwehr müssten immer funktionieren, das habe besondere Anforderungen. „Die Teuerung wird für uns dann auch problematisch, wenn diese auf die Eigenmittel der Feuerwehren umgewälzt werden. Es braucht daher nachhaltige Lösungen, um die finanzielle Sicherheit sicherzustellen.“
Erfreulich: Mehr Mitglieder
Der Landes-Feuerwehrverband freut sich über einen stetigen Anstieg bei der Jugend und bei den aktiven Mitgliedern. 2022 sind über 2.500 Kinder- und Jugendliche eingetreten, davon rund 400 Mädchen. In den letzten zehn Jahren hat sich der Frauenanteil überhaupt mehr als verdoppelt – 8.955 Feuerwehrfrauen gibt es mittlerweile.
Herausforderung für die Zukunft
Bei den Gerätschaften laufen wichtige Weichenstellungen bezüglich Unwettereinsätzen, in der Logistik, bei den Fahrzeugen und mobilen Elementen – 5,6 Millionen Euro wurden 2022 in die Ausstattung der Feuerwehr investiert. Durch eine Erhöhung der Mittel des Bundes gab es zusätzliche 3,3 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds, „das hilft vor Ort bei den einzelnen Feuerwehren und den Gemeinden“, so Mayer. „Rund 40 Prozent Steigerung bei Unwettern werden bis 2030 vorausgesagt, dafür gilt es sich jetzt aufzustellen“, nennt er auch einen Grund für die Notwendigkeit der Investitionen.
Investiert wird unter anderem auch in Drohnen, der Einsatz dieser habe sich bewährt, vor allem in der Waldbrandbekämpfung, ebenso bei der Personensuche. Oberösterreich zählt dabei mit den Drohnenstützpunkten als Vorreiter. 320.000 Euro wurden in die Drohnenausstattung investiert, die Umsetzung wird 2023 abgeschlossen. Mayer verweist auch darauf, dass im Landes-Feuerwehrkommando OÖ die Stabsstelle für Strategie und wissenschaftliche Zusammenarbeit – ein bundesweites Netzwerk, eingerichtet ist, geforscht wird in dem Netzwerk etwa zum Thema Robotik im Rettungswesen.
Langer-Weninger: „Ist nicht selbstverständlich“
Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) nahm die Bilanz des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes zum Anlass, sich bei den vielen Ehrenamtlichen und ihren Familien zu bedanken: „Das ist nicht selbstverständlich, dieses Engagement müssen wir unterstützen, für den ganz großen Beitrag für unsere Sicherheit. Wir brauchen unsere Freiwilligen Feuerwehren in Oberösterreich, anders wäre das System unfinanzierbar – unsere politische Aufgabe ist es, die Sicherheit für die Feuerwehren zu gewährleisten.“
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