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Eiseskälte: Pannendienste gefordert, Vorsicht vor fliegenden Eisplatten

Tips Logo Online Redaktion, 05.12.2023 10:58

OÖ. Gefrorene Dieselfilter, streikende Autobatterien und Reifenschäden: Die klirrende Kälte bringt die Pannenhelfer kräftig ins Schwitzen. Gewarnt wird auch vor fliegenden Schneehauben und Eisplatten.

 (Foto: Milan/stock.adobe.com)
(Foto: Milan/stock.adobe.com)

Auf Autodächern und auf LKW- und Anhänger-Planen bilden sich bei der klirrenden Kälte Eisplatten und Schneehauben, die sich während der Fahrt lösen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden können.

„Vor der Abfahrt muss ein Fahrzeug betriebssicher sein. Dazu zählt im Winter eben auch, dass das Fahrzeug komplett von Schnee und Eis befreit ist, und eine komplette Rund-um-Sicht garantiert ist. Ein kleines Guckloch auf der Windschutzscheibe freizukratzen ist nicht ausreichend. Nach dem Kraftfahrgesetz ist der Lenker zudem verpflichtet, dass die Nummerntafeln lesbar sind und sich Scheiben, Blinker, Rücklichter und Scheinwerfer in einem funktionstüchtigen Zustand befinden. Ansonsten läuft er Gefahr, besonders wenn es zur Gefährdung Dritter kommt, mit bis zu 5.000 Euro bestraft zu werden. Außerdem kann die Weiterfahrt untersagt werden“, stellt ARBÖ-Rechtsexperte Johann Kopinits klar.

„Das Fahrzeug von Schnee und Eis zu befreien ist keine Fleißarbeit, sondern eine gesetzliche Verpflichtung und eine für die Verkehrssicherheit sehr wichtige Maßnahme“, hält auch Thomas Harruk, Landesgeschäftsführer des ARBÖ OÖ fest und empfiehlt, im Zweifelsfall gerade hinter LKW, Anhängern und anderen Fahrzeugen mit großer Dachfläche ausreichend Sicherheitsabstand zu lassen.

60 Prozent mehr Pannen-Einsätze am Wochenende beim ARBÖ OÖ

Beim ARBÖ OÖ wurden am Wochenende 60 Prozent mehr Pannen-Einsätze als an einem durchschnittlichen November-Wochenende verzeichnet. Freitag bis Sonntag waren dabei geprägt von den Folgen des starken Schneefalls: Viele Fahrzeuge sind ausgerutscht und dann steckengeblieben, oder erlitten Schäden am Reifen und am Fahrwerk.

Die klirrende Kälte von Sonntag auf Montag brachte am Montagmorgen reihenweise Autobatterien zum Erliegen. Zudem gab es auffällig viele Dieselfahrzeuge, die wegen eines zugefrorenen Treibstofffilters oder ausflockendem Diesel nicht mehr starteten. „Eine erste Bestandsaufnahme zeigt, dass wir am heutigen Montag in den Morgenstunden mehr als das Doppelte an Einsätzen hatten, als an durchschnittlichen Montagen“, berichtet Harruk. Pannen-Hotspots waren dabei der Zentralraum Linz und Wels, sowie das Innviertel.

ÖAMTC OÖ: Montag war sechst-stärkster Tag der Geschichte

Beim ÖAMTC OÖ mussten die Pannenhelfer 2.800-mal zwischen Samstag und Montag ausrücken. Das entspricht in etwa dem dreifachen Aufkommen eines durchschnittlichen Tages. Der Montag war mit 1.500 Einsätzen auf der Straße der sechststärkste Tag in der Geschichte des ÖAMTC Oberösterreich, teilt der Mobilitätsclub mit.

„Sind tiefe Temperaturen prognostiziert, bereiten wir uns in der Einsatzzentrale und im Pannendienst entsprechend personell vor, um den Fahrzeuglenkern so rasch wie möglich zu helfen“, so ÖAMTC-Cheftechniker Dieter Lepschy. Ab Sonntag rückten die Pannenhelfer vor allem wegen schwacher oder defekter Batterien aus. Bei acht von zehn Einsätzen wurde Starthilfe geleistet. Auch wegen vieler eingefrorener Schlösser wurde die Hilfe der Mitarbeiter benötigt.

Tipp: Sollte die Batterie beim Starten bereits Probleme machen, rät der ÖAMTC, das Auto etwa 30 Minuten zu fahren, damit die Batterie nachgeladen wird. Dabei alle zusätzlichen „Stromfresser“ – etwa Sitzheizung und Radio – ausschalten.


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