Diskussion um Handyverbot: Bildungsdirektion OÖ wendet sich mit Schreiben an Schulen
OÖ/LINZ. Zum zuletzt wieder verstärkt diskutierten Thema „Handyverbot an Schulen“ wandte sich die Bildungsdirektion OÖ nun in einem Schreiben an die Schulen, um eventuelle Unsicherheiten klarzustellen. Sie verweist darauf, dass Schulen Regelungen diesbezüglich selbst über die Hausordnung aufstellen können und empfiehlt, das auch, zu tun.
In dem Tips vorliegenden Schreiben, gezeichnet von Bildungsdirektor Alfred Klampfer, verweist die Bildungsdirektion darauf, dass es sich bei dem Thema generell um Bundesmaterie handelt. Laut Bildungsministerium zählen Smartphones mittlerweile auch bei Schülern zu den Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Aufgrund der aktuellen Rechtslage ist es weder der Bildungsdirektion noch den Schulen gestattet, ein „Handyverbot“ so festzulegen, dass Handys nicht in die Schule mitgebracht werden dürfen.
Eigene Regelungen an Schulen sind möglich
Eine Regelung zu Handys ist aber in der Hausordnung der Schule möglich. Diese können von den schulpartnerschaftlichen Gremien festgelegt werden, so wird es auch von der Bildungsdirektion OÖ empfohlen.
„In der Hausordnung verankerte Nutzungsbeschränkungen während der Unterrichtszeiten sind im Hinblick auf einen ungestörten Unterricht, auf die Förderung der persönlichen Kommunikation zwischen den Schülerinnen und Schülern, auf die Vermeidung von Mobbing sowie auf die gesundheitliche Gefährdung etc. möglich und jedenfalls sinnvoll“, heißt es dazu von der Bildungsdirektion OÖ.
Auch könne in der Hausordnung vereinbart werden, wie die Handynutzung in der Pause geregelt wird. „Pausen und unterrichtsfreie Zeiten dienen der Erholung und sollen der persönlichen Kommunikation und der Interaktion gewidmet werden und nicht etwa dem Spielen mit dem Handy“, empfiehlt die Bildungsdirektion.
Haberlander: Regelungen schaffen
Auch Bildungsreferentin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) tritt für klare Regeln ein: „Kinder sollen sich in der Schule konzentrieren können – auf den Unterricht und auf das Lernen. Ein Handyverbot kann dabei helfen, Ablenkungen zu reduzieren. Aktuell kann jede Schule das selbst bestimmen. Eine kürzlich erfolge Umfrage zeigt, dass über 85 Prozent der Lehrkräfte bestätigen, dass es solche klaren Regeln in ihren Schulen gibt. Mit dem aktuellen Schreiben an alle Schulen wollen wir auch die restlichen Schulen auffordern, solche Regelungen zu schaffen, solange es keine Vorgaben von Seiten des Bundes gibt.“
Auch die FPÖ OÖ spricht sich für eine Einschränkung der Handynutzung an Schulen aus. „Die Bildung unserer Kinder muss im Vordergrund stehen. Smartphones lenken ab, fördern Konzentrationsprobleme und beeinträchtigen den Unterricht. Deshalb fordern wir klare Regeln zur Handynutzung“, so Klubobmann Herwig Mahr in einer Aussendung. Die Bundesregierung müsse für klare gesetzliche Rahmenbedingungen sorgen.
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