Großprojekt am Kepler Uniklinikum Linz: Umbau und Sanierung der Bauteile A und B nach acht Jahren erfolgreich abgeschlossen
LINZ. Hell und freundlich präsentierten sich die Räumlichkeiten der Bauteile A und B am Kepler Uniklinikum (KUK) in Linz, dem zweitgrößten Krankenhaus Österreichs: Die 40 Jahre alten markanten Bauteile des damaligen AKH Linz wurden in einem achtjährigen Megaprojekt vollständig saniert. In Summe 81 Millionen Euro hat das Land OÖ investiert. Gearbeitet wurde bei laufendem Betrieb, trotz der Corona-Pandemie konnten Zeit- und Budgetplan eingehalten werden.

460 Betten, das entspricht einem eigenen mittelgroßen Krankenhaus, 28.581 Quadratmeter (die Größe von rund vier Fußballfeldern) und ein Budget von 81 Millionen Euro: Nach rund acht Jahren Bauzeit sind die Stationen und Ambulanzen im Bauteil A und B am KUK generalsaniert. Ein Projekt in Dimensionen, wie es sie in OÖ noch nicht gab, wurde dabei bei laufendem Krankenhaus-Betrieb gestemmt.
Erste Etappe: Sanierung der Bettenstationen
Im ersten Schritt wurde ab Frühling 2018 die Bettenstationen vom zweiten bis zum sechsten Obergeschoß samt Haustechnik saniert. Die Technikzentrale wurde in das siebte Obergeschoß verlegt und vergrößert, so wurden in den anderen Stockwerken nötige Flächen für Garderoben und Besprechungsräume geschaffen. Bis auf zwei Schächte als Anbindung der Technikzentrale an das erste Obergeschoß wurde an der Fassade nichts verändert.
Im Bettentrakt wurden für bessere Empfangssituationen auf den Stationen die Stützpunkte verlegt. Patienten- und Logistikbereiche wurden so gut als möglich getrennt. Zudem wurden in den Patientenzimmern die Sanitäreinheiten besser organisiert. Im September 2023 war die Sanierung beider Bettentrakte abgeschlossen.
„Infrastruktur am Puls der Zeit“
KUK-Geschäftsführer Franz Harnoncourt betont den „großen und wichtigen Meilenstein“ für die Entwicklung des KUK. „Das Haus ist zuletzt vor 40 Jahren in seiner Substanz verändert worden. Das Gesundheitswesen lebt von Veränderungen – von technischen, aber auch von den Erwartungen der Patienten. Vor 40 Jahren war es etwa noch selbstverständlich, dass in einem Zimmer bis zu zehn Patienten waren. Unsere Aufgabe ist es, eine Infrastruktur am Puls der Zeit zu schaffen.“
Zweite Etappe: Sanierung der Ambulanzen
Zeitlich überschneidend wurde im Juni 2022 die Sanierung der Ambulanzbereiche in den Bauteilen begonnen:
- Als erster generalsanierter Ambulanzbereich konnte die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Mitte Oktober 2022 ihren Betrieb in den neuen Räumlichkeiten aufnehmen.
- Im Mai 2023 folgten Urologie und Chirurgie (Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie),
- im Juni 2024 die HNO-Ambulanz,
- Anfang 2025 die Augenambulanz/Augentagesklinik sowie die Anästhesie- und Schmerzambulanz.
35 Stationsübersiedlungen bei laufendem Betrieb
Zusammenpacken, übersiedeln, einräumen und teilweise neu organisieren, alle Lieferungen umstellen und vieles mehr: Die Arbeiten waren für die Mitarbeitenden, aber auch für die Patienten, mit notwendigen und nicht alltäglichen Herausforderungen verbunden. Im Zuge der Sanierung waren rund 35 Stationsübersiedlungen im laufenden Betrieb notwendig.
Die Verantwortlichen sprachen bei einer Pressekonferenz zur Fertigstellung des Großprojekts am Montag daher auch allen Beteiligten, den Mitarbeitern und auch den verständnisvollen Patienten wiederholt großen Dank aus.
„Endpunkt und gleichzeitig Startpunkt für die Mitarbeiter und Patienten“
„Die Erneuerung der Bauteile A und B ist zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. Um Gesundheitsversorgung auf Spitzenniveau gewährleisten zu können, braucht es auch die entsprechenden modernen Räumlichkeiten. Mit der Generalsanierung der beiden Gebäudekomplexe stehen zeitgemäße und innovative, qualitativ hochwertige Räumlichkeiten zur Verfügung, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Ich möchte mich bei allen an diesem Großprojekt Beteiligten bedanken“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Er verweist darauf, dass die Investition von 81 Millionen Euro ausschließlich vom Land OÖ getätigt wurde, die Stadt und Gemeinden nicht mitfinanzieren mussten.
Eine solche Finanzierung durch die öffentliche Hand sei nicht selbstverständlich, unterstreicht dazu KUK-Geschäftsführer Harnoncourt mit Blick nach Deutschland, wo er ebenfalls im Gesundheitsbereich tätig war.
Betont wird von Stelzer wie auch seiner Stellvertreterin, Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP), der große Impuls der Sanierungsarbeiten für die heimische Wirtschaft. So sind laut dem Kaufmännischen Direktor Günther Dorfinger 98 Prozent der Arbeiten von oberösterreichischen Unternehmen durchgeführt worden.
„Wir investieren in Summe hunderte Millionen Euro in die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich, für medizinischen und pflegerischen Leistungen auf Top-Niveau. Es geht darum, Räumlichkeiten zu schaffen, in denen die Exzellenzen der Mitarbeiter den Patienten zugutekommen. Gute Dinge brauchen Zeit, aber nach acht Jahren feiern wir jetzt den Endpunkt und gleichzeitig den Startpunkt für die Beschäftigten und Patienten“, freut sie Haberlander. Sie verweist dabei auch auf das laufende Großprojekt des Neubaus des Kinderbettentrakts sowie eine Zentralküche am KUK.
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Hell und freundlich, barrierefrei und kühl
Karl-Heinz Stadlbauer, Ärztlicher Direktor des Kepler Universitätsklinikums, kann von den Verbesserungen im Alltag berichten: „Die Stationen sind hell und freundlich, die Sanitärräume barrierefrei erreichbar und dank der Kühldecken herrschen auch an heißen Sommertagen angenehme Temperaturen. Hier lässt es sich arbeiten!“
Keine Verzögerungen trotz Pandemie
„Der Abschluss der Generalsanierung im Zeitplan und unter Einhaltung des Budgets wäre ohne die hervorragende Zusammenarbeit unseres hervorragenden Teams der Bau- und Haustechnik im Haus gemeinsam mit den externen Partnern nicht möglich gewesen. Trotz der Pandemie kam es zu keinen wesentlichen Verzögerungen. Mein großer Dank gilt daher dem technischen Projektleiter Gerhard Lorenz und dem Team rund um Walter Gruber, die mit diesem Großprojekt einmal mehr ihre Expertise im Baubereich zeigen konnten“, ergänzt der Kaufmännische Direktor Dorfinger.
„Die Brille der Patienten aufsetzen“
Von Anfang an begleitet hat das Großprojekt Pflegedirektorin Simone Prammer. „Für uns war es wichtig, uns die Brille der Patienten aufzusetzen, die Situation aus deren Sicht zu betrachten – vom ersten Kontakt über die Weiterleitung in das Patientenzimmer oder zum Beispiel zur Ambulanz“, erzählt sie. „Wir hatten die große Chance, auch Prozesse neu einzuführen, wir durften immer wieder nacharbeiten, haben Musterzimmer gebaut, um uns Abläufe in Simulationen anzusehen“, dankt sie den Pflegeleitungen und Architektin Verena Freudhofer. „Ich denke, wir sind nun gut gerüstet im Sinne der Patienten-Versorgung und der Mitarbeiter.“
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