Imas-Studie: Mehrheit der jungen Menschen vermutet Änderungen nach Pandemie
OÖ. Die Mehrheit der jungen Menschen in Oberösterreich denkt, dass sich der Alltag nach der Corona-Pandemie verändern wird. Den kommenden Jahren blicken sie tendenziell aber zuversichtlich entgegen. Das sind zentrale Ergebnisse der Jugendstudie 2021, die das Marktforschungsinstitut Imas durchführte.
Dazu wurden im Auftrag des Landes Oberösterreich 500 Menschen zwischen 14 und 25 Jahren persönlich und online befragt. Ein zentrales Ergebnis ist, dass 73 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass sich der Alltag nach der Corona-Pandemie verändern wird. Mehr als ein Viertel geht von sehr großen Veränderungen aus. Als Herausforderungen sahen die jungen Menschen vor allem geschlossene Freizeiteinrichtungen, fehlende Möglichkeiten, Interessen und Hobbys nachzugehen, nicht ausgehen und keine neuen Leute kennenlernen zu können. Ebenfalls häufig genannt wurden das Kontakthalten mit Freunden und der Verzicht auf Körperkontakt zu Familie und Freunden.
„Menschen begleiten und niemanden zurücklassen“
„Insbesondere unsere Jugendlichen waren durch die Corona-Krise monatelang mit Verzicht und Einschränkungen konfrontiert. Es ist erfreulich, dass seit Sommerbeginn nun so vieles für die Jugend wieder möglich und erlebbar ist. Die Sorgen und Ängste der Jugendlichen nehmen wir sehr ernst. Wir wollen die jungen Menschen auf dem Weg aus der Krise als Land OÖ auf allen Ebenen bestmöglich begleiten und niemanden zurücklassen“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Bereits morgen müssten konkrete Maßnahmen folgen, hält Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer fest: „Die Studie zeigt deutlich, was Neos seit Beginn der Krise angesprochen und gefordert haben. Die geschlossenen Freizeiteinrichtungen, die fehlenden sozialen Kontakte und die Unsicherheit über ihre Zukunft haben bei den jungen Menschen für einen Pool an Sorgen, Problemen und Skepsis gesorgt. Damit muss sich die Politik jetzt intensiv beschäftigen. Der Studie müssen konkrete Maßnahmen folgen – und zwar nicht irgendwann, sondern schon morgen“.
Krise konnte auch Positives abgewonnen werden
Laut Studie freuten sich junge Menschen wieder darauf, Urlaub zu machen, Freunde zu treffen, Veranstaltungen zu besuchen und anderen Freizeitaktivitäten nachgehen zu können. Der Krise konnten aber auch positive Seiten abgewonnen werden. Die Befragten hatten mehr Zeit für ihre Familie, andere ihnen wichtige Menschen und für sich selbst. Zudem hat jeder Dritte mehr Zeit in der Natur verbracht, 30 Prozent gaben an, weniger Stress gehabt zu haben. Befragte, die in der Stadt leben, nannten häufiger positive Effekte als jene am Land.
Insgesamt blickt die Mehrheit (54 Prozent) den kommenden sieben bis neun Jahren positiv entgegen. Vergleichsweise schlechter sieht es bei den kommenden zwölf Monaten mit 41 Prozent aus. Hier sind 35 Prozent skeptisch, 18 Prozent haben Zukunftssorgen. Bei den kommenden sieben bis neun Jahren sind nur mehr 19 Prozent skeptisch (18 Prozent mit Sorge). Je mehr Zeit vergeht, desto optimistischer sind die jungen Befragten somit.
Arbeitsplätze, Bildung und Umweltschutz als Zukunftsthemen
Als wichtige Zukunftsthemen werden in erster Linie das Schaffen und Sichern von Arbeitsplätzen (14 Prozent), Bildungspolitik (zwölf Prozent), Umwelt- und Klimaschutz (zehn Prozent) sowie wirtschaftliche Aspekte (neun Prozent) gesehen. Vergleichsweise weniger Bedeutung werden Bereichen wie Forschung und Entwicklung (zwei Prozent), Förderung von Gastronomie und Tourismus (drei Prozent), aber auch Frieden und Freiheit (je drei Prozent) zugeschrieben. Laut Neos brauche es für eine „freie, chancengerechte und vielfältige Zukunft der Jugend“ unter anderem einen sicheren Schulstart im September, niederschwellige Impfangebote in Schulen oder in Schulnähe sowie die Wiedereinführung der kostenlosen Nachmittagsbetreuung. Zudem sei ein geschützter Raum nötig, wo sich Kinder begleitet über ihre Erfahrungen in der Pandemie austauschen können.
Unterstützung und Beratung für Jugendliche und junge Erwachsene in Oberösterreich wird zum Beispiel in 14 regionalen Standorten des JugendService OÖ angeboten. Dazu zählt unter anderem die Bildungs- und Berufsorientierung mit einem Coach.
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